Raumakustik ohne Messung optimieren

Gewiss ist die objektive und analytische Betrachtung von Räumen wichtig – gerade, um technische Planungen zu optimieren. Aber ist das in der Raumakustik auch zielführend?

Denn rein begrifflich misst man zwar so genannten Nachhall. Aber tatsächlich ist der gemessene Nachhall gar nicht der wirkliche Nachhall.

Sondern was man misst, ist das ABKLINGEN des GESAMTSCHALLEREIGNISSES in einem Raum.

Und dieses Gesamtschallereignis ist nicht ausschlaggebend im Hinblick auf die Klarheit des Raumklanges, also auf Sprachklarheit oder die Transparenz und Ehrlichkeit musikalischer Ausdrücke.

Sondern, um dieses Gesamtschallereignis optimieren zu können, MUSS man es differenziert betrachten.

Gern objektiviert man für Kommunikationsräume auch die Sprachverständlichkeit mittels Sprachverständlichkeitsindex. Die sog. STI-Werte wiederum werden errechnet unter Einbeziehung des „Nachhalls“. Folglich besitzen auch die so genannten STI-Werte eine nur eingeschränkt objektive Aussagekraft.

Nachhall: weniger aussagekräftig als Fieber

Die tatsächlich problematischen Bereiche für die Raumakustik (nicht nur in sog. „kleinen“ Räumen, sondern auch noch darüber hinaus) sind die Raumkanten (zu denen geometrisch auch die Raumecken zu zählen sind). Selbst bei sehr niedrigem Nachhall können Raumkanten mithin gänzlich ungehindert ihr Störpotenzial entfalten! … und somit einen unerträglichen Lärm verursachen und Sprachkommunikation beeinträchtigen, obwohl ein Raum stark bedämpft ist.

Gerade Erziehende in KiTas können davon „ein Liedchen singen“, wenn es in den Ohren schrill prasselt oder klirrt. Und das, obwohl vollflächig bedämpfdende Decken doch auf den ersten Blick, auf das erste Hören für Ruhe und Erleichterung gesorgt haben.

In den Raumkanten wird eine laute Kinderschar oder eine laut jubelnde Schulklasse eine bis zur Unerträglichkeit lärmende Gruppe. – „Lautheit“ und „LÄRM“ sind nicht das Gleiche.

ReFlx®: Klangreinigung à la carte

Ist das Kantenvolumen erst entstört, so beeinträchtigt ein zwar leicht abgeschwächter, aber noch immer deutlicher Nachhall die Hörsamkeit in einem Raum nur noch wenig. Überwiegend sogar sind die Reaktionen auf einen etwas längeren Nachhall positiv! Denn eine gewisse „Halligkeit“ repräsentiert zugleich auch eine angenehme „Weite“ des Raumes. Das Unterbewusstsein liebt diese Freiheit…

Aber trotz der Reflektoren – und deshalb zur Überraschung so mancher Fachleute – wird es in der Klasse nicht lauter, sondern leiser. Da das Kantenvolumen nur noch die so genannte „direkte Reflexion“ liefert – aber eben auch klare Rückwürfe – wird auch keine Schallenergie mehr gleichsam „eingesammelt“. Druckmaxima bilden sich nicht mehr aus, und Störungen werden nicht mehr in Lärm gewandelt.

Dabei muss man berücksichtigen: Was als Raumantwort zurückbleibt, wenn die Raumkanten als Störzonen ausfallen, DAS ist dann auch „ECHTER“ Nachhall. Und der ist keine Störung, sondern eine Qualität, die man steuern kann.

umfängliche Ausstattung von Raumkanten und -ecken mit dem ReFlx-System

Nun übernimmt das ReFlx®-System sogar mehr als nur eine Doppel-, sondern eine Dreifach-Funktion:

Zum einen wird den Raumkanten bereits durch Abschirmung viel des störenden Potenzials entzogen.

Gleichzeitig geht die störende Energie der Raumkante unmittelbar in der Raumkante selbst unter. Was widersprüchlich klingt, aber nur logisch ist. Denn die destruktive Schallenergie der Kanten kann gleichsam dem eingschlossenen Volumen nicht mehr entfliehen.

Raumklang optimieren mit Bonus

Schließlich aber ist die Raumakustik dadurch deutlich verbessert, dass das Missverhältnis zwischen tieferen Frequenzen einerseits, den höheren Frequenzen andererseits ausgeglichen wird. Und zwar optimal genau aus den Raumkanten heraus und optimal genau im für Sprache und Musik relevanten Frequenzbereich.

Bisher werden hauptsächlich Flächen absorbierend ausgelegt, um die sog. Nachhallzeit zu reduzieren. Raumakustik zu optimieren… damit hat das nichts zu tun. Denn der etwaig verbleibende „Nachhall“ ist fast nur noch Störschall aus dem Kantenvolumen heraus.

Absorption beseitigt also eine unterstellte Störquelle – die wirkliche Störung aber nicht! Welchen Sinn macht folglich etwa DIN 18041 für Kommunikationsräume?

Besser ist es – und dann schon nicht mehr Norm-konform – Raumkanten absorbierend auszulegen. So wird das Kantenvolumen zumindest entstört, auch wenn hier viel konstruktives Potenzial verschenkt wird. Dennoch: Die Entstörung des Kantenvolumens muss erst einmal im Vordergrund stehen.

Noch besser ist es nun, mithilfe des ReFlx®-Systems – was widersinnig erscheinen mag – sowohl das Kantenvolumen zu entstören, als auch, 2-in-1, durch Reflexion die konstruktive Kraft des Kantenvolumens dem Raum zurückzugeben.

Das Missverhältnis zwischen den Frequenzen, das durch Absorption in Innenräumen entsteht, hatte bereits Wallace C. Sabine und schon vor über 100 Jahren bemerkt und umfangreich beschrieben. Während Sabine nun das Problem grundsätzlich zwar erkannt hatte, so war es ihm aber noch nicht möglich, zu einer eindeutigen Analyse zu gelangen…

Was aber macht moderne Raumakustik? Sie hält sich an Wallace C. Sabine, der mit seiner so genannten „Sabine’schen Formel“ noch gar keinen abschließenden Lösungsvorschlag angeboten hatte.

Raum von den Kanten aus verstehen

Die tieferen Frequenzen zeigen sich weniger beeindruckt von den Reflektoren. Die oberen Mittenfrequenzen und die hohen Frequenzen hingegen reflektieren stark – und klar gerichtet. Das ReFlx®-System macht sich in erster Linie nützliche Erstreflexionen zunutze, aber auch die klärende Wirkung der Diffusion. Hierfür reicht bereits das relativ leichte Fichtenholz, das (siehe Abbildungen) etwa als sog. Fichte-Dreischichtplatte Anwendung in Klassenräumen findet.

Messungen der STI-Werte (Sprachverständlichkeitsindex) durch einen unabhängigen Gutachter zeigen für einen Klassenraum sehr deutlich, in welche Richtung das führt. Die Sprachverständlichkeit ist nach der Installation des ReFlx®-Systems „ausgezeichnet“ – obgleich diese Werte durch den noch immer sehr deutlichen Nachhall wiederum abgeschwächt sind. Wie das möglich ist, das zeigen erst Impulsmessungen sehr anschaulich.

Darüber hinaus ist die Klarheit von Sprache an tatsächlich jedem Hörort in der Klasse gleich gut. Das belegen nicht nur die STI-Werte, sondern bestätigen auch die praktischen Erfahrungen im Unterricht, einschließlich der Inklusion Hörgeräte tragender Schüler…

das ReFlx®-System im selben Raum, an der Rückwand die Wärmeisolation von Heizungsrohren als zusätzliche Schalldämmung einbeziehend