Ich möchte über das Rückwandecho sprechen. Denn das Rückwandecho wird gerade im Zusammenhang mit der Schwerhörigkeit engagiert verteufelt. Zu Unrecht.
Die Norm verRÄT sich…
„Da bei Räumen mit einem Volumen bis ca. 250 m³ keine Gefahr zur akustischen Überdämpfung besteht, kann hier eine vollflächig schallabsorbierende Decke in Kombination mit einer ebenfalls schallabsorbierenden Rückwand eingesetzt werden“ – so lautet es in DIN 18041 (Ausgabe :2016-03, dort Seite 19).
Und: FALSCH !
„Eine stehende Lehrerin und die vorne sitzenden Schüler/innen hören bei horizontaler Schallausbreitung über die Köpfe der anderen Schüler/innen hinweg ein Rückwandecho mit einer Zeitverzögerung von fast 50 ms“, so liest man es im „DSB-refeRATgeber 6“ (Deutscher Schwerhörigenbund). Wird nicht erläutert – und soll einfach plausibel klingen.
… und Schwerhörige sind verRATEN
Aber was passiert dort wirklich?
Das Rückwandecho ist das Resultat einer Modellvorstellung. Die geometrische Akustik macht’s möglich. Die geometrische Akustik bildet hier aber die realen Verhältnisse der SchallENERGIE nicht ab. Und so wird aus einer Mücke der berüchtigte Elefant…
Angenommen, eine Lehrerin spricht nicht – wie gemutmaßt – leiser, weil ihr das Rückwand-Echo vorgaukele, sie spreche ja laut genug. Angenommen, sie spricht mit 65 dB also schon in angehobener Sprechweise. Nehmen wir 66 dB, weil es „schönere“ Zahlen ergibt:
Rückwandecho – Irrtum oder Blöff?
Eine Schülerin oder ein Schüler in der letzten Reihe oder an einer hinten angeordneten Tischgruppe bekommt noch 48 dB des Direktschalls ab, kann also von der Addition der Schallenergie durch ein Rückwand-Echo unbedingt profitieren. Hier trifft die Schallreflexion von der Rückwand mit nur 6 bis 10 ms Zeitverzögerung ein.
Wenn jetzt noch die Decke schallhart ist, so profitieren die hinten Sitzenden von der Schallspiegelung an der Decke noch einmal als dritter Schallquelle.
Verstärkt man nun noch einmal durch Installation des ReFlx®-Systems um eine weitere Reflexion des Sprachsignals, das außerdem gerichtet in den Hörraum fällt. Darüber hinaus verstärkt ReFlx® (nachweislich) vor allem die für Sprache relevanten höheren Frequenzen überproportional. Nun brauchte es eigentlich eine frequenzabhängige Betrachtung des Schallpegels.
statt Rückwandecho: Störung durch Raumkanten
In der ersten Reihe kommen hingegen vom Rückwand-Echo nur noch ca. 42 dB an – ein Sprachsignal, das folglich um 24 dB schwächer ist als das originäre Sprachsignal der Lehrerin. Da die Signale zeitversetzt sind, fällt dieses schwache „Echo“ praktisch als Störquelle gar nicht mehr ins Gewicht – das ja sogar unterhalb des Grundgeräusches einer Klasse angesiedelt ist.
Mittels Norm oder Ratgebern „berät“ man sie also dahingehend, mit hohem Aufwand und hohen Kosten etwas zu beseitigen, das zwar vorhanden, aber nur äußerst schwach wirksam ist.
Tatsächlich sind es auch hier die unbehandelten RAUMKANTEN, um die man sich kümmern sollte. – Ich persönlich spreche lieber umfassender vom „Kantenvolumen“. Das Kantenvolumen löst jene Störung aus, die von der Fachwelt ohne eine plausible Erklärung der Rückwand zugeschrieben wird.
Im Allgemeinen nutzt „die Raumakustik“ das Rückwandecho, um damit umfängliche und überflüssige Bedämpfungen an den Rückwänden zu rechtfertigen, die sowohl unnütz Geld kosten, als auch sogar in ihrer Wirkung kontraproduktiv sind.
Ich höre von Planenden immer wieder, Ausschreibungen müssten produktneutral erfolgen. Das gilt – sofern überhaupt ausgeschrieben werden muss – für Projekte öffentlicher Träger.
Zugleich werde ich belehrt, DESHALB müsse man nach DIN 18041 ausschreiben…
Das Gegenteil ist der Fall!
Sie KÖNNEN sogar dann auf Ausschreibungen verzichten, wenn bestimmte Zielsetzungen allein durch EINEN Anbieter erreicht werden können! So etwa die inklusive Ausstattung von Räumen – OHNE zusätzliche elektroakustische Anlagen. Auch ist zu berücksichtigen, dass die induktive Sprachübertragung für Personen, die auf Hörgeräte angewiesen sind, nicht die beste + nicht die angenehmste Lösung darstellt.
Induktive Signalübertragung ist dort ein unverzichtbarer Behelf, wo keine andere Lösung umsetzbar ist, etwa in Bahnhofshallen oder in Konferenzhallen.
Ausschreibungen + DIN 18041
So genannte Kantenabsorber gibt es etwa seit den 1990er Jahren, um in durchschnittlich großen Kommunikationsräumen für bessere #Sprachverständlichkeit zu sorgen. Dennoch gehen die beiden Novellen von DIN 18041, von 2004 und 2016, darauf nicht ein. Sinn und Methodik des Einsatzes von Kantenabsorbern werden in der Norm weder sinnvoll erwähnt, noch physikalisch korrekt erläutert.
… nur EIN Teil der Wahrheit
Auf der anderen Seite wird mittels DIN 18041 der sinnvolle Einsatz von Kantenabsorbern sogar konkret unterdrückt:
Während Kantenabsorber GRUNDSÄTZLICH einen sehr starken positiven Einfluss auf die Raumakustik haben, haben sie zugleich einen geringen Einfluss auf die gemessenen Nachhallzeiten.
Aber: ECHTER Nachhall ist gar nicht nachteilig – und hat nur einen sehr geringen Einfluss auf die Klarheit des Raumklangs.
Das ist seit Langem empirisch bewiesen, wird aber von DIN 18041 ausgeklammert.
Fakt ist:
Alle Ausschreibungen öffentlicher Stellen, in die DIN 18041 als Bedingung – und somit vertraglich bindend – eingebunden wird, sind genau genommen juristisch anfechtbar.
Denn zahlreiche Produkte, die es zum Teil bereits seit Langem gibt, werden auf diesem Wege vom Wettbewerb ausgeschlossen. Der Zusammenhang zwischen „guter Hörsamkeit“ und kurzen Nachhallzeiten – der in DIN 18041 physikalisch fehlerhaft behauptet wird – diskreditiert Kantenabsorber indirekt als technisch unzulänglich.
Und nicht nur Kantenabsorber. Sondern insbesondere das ReFlx®-System, mit dem – ohne zusätzliche Installation von Elektroakustik – Inklusionsräume perfekt ausgerüstet werden können. Nämlich passiv, OHNE dass es induktiver Signalübertragungen überhaupt bedarf!
DIN 18041 hingegen fordert ausdrücklich elektroakustische Anlagen für die #Inklusion.
Der Verzicht auf Elektroakustik hat – neben Vorteilen für Kostenträger – den positiven Nebeneffekt, dass die vollumfängliche Einbettung Hörgeschädigter gelingt. Zudem werden minder Betroffene – also zugleich alle „Personen mit einem erhöhten Bedürfnis nach guter Hörsamkeit“ (DIN 18041, Vorwort) – vorbehaltlos einbezogen, ohne ihnen etwaige Nachteile zuzumuten.
Alle Ausschreibungen, die explizit DIN 18041 einbinden, sind nicht produktneutral + weisen den aktuellen Stand der Technik zurück.
DIN 18041 zielt darauf ab, eingespielte Produktions- und Vertriebsabläufe auf lange Sicht abzusichern. Die Norm zielt nur deklaratorisch – nicht aber faktisch physikalisch – darauf ab, Personen mit Hörschädigungen Unterstützung zu bieten.
tatsächlich gesetzlich bindend: allein ASR A3.7
Sie können – vollkommen rechtssicher – auf Ausschreibungen verzichten, wenn ohnehin nur EIN Anbieter die angestrebte Eigenschaft auch realisieren kann.
Und die Arbeitsschutzregel ASR A3.7 öffnet sich ausdrücklich für technische Innovationen. Dort werden Arbeitgeber sogar aufgefordert, sich NICHT an das in der Richtlinie dargestellte Verfahren zu halten, sondern lediglich „mindestens die gleiche Sicherheit und den gleichen Schutz der Gesundheit“ zu gewährleisten (ASR A3.7, Satz 5 der Einleitung).
„Im Sinne dieser Norm“, so lautet es in DIN 18041, „ist die frequenzabhängige Betrachtung der Nachhallzeit zwingend erforderlich.“
mit welcher Auswirkung für Ausschreibungen?
Dieser Satz stützt die Suggestion, Nachhallzeiten seien von zentraler Bedeutung. Gleichzeitig beinhaltet die Formulierung die rechtliche Freistellung des Norm-Herausgebers. „Im Sinne dieser Norm“ heißt: Diese Anforderung ist physikalisch zumindest nicht gesichert + etwaig umstritten. Man setzt also letztlich deklaratorisch den Geltungsrahmen fest.
Weshalb ich stets vom „so genannten“ Nachhall spreche, lesen Sie hier: Das Abklingen des Gesamtschallereignisses in einem Raum darf – physikalisch korrekt – nicht als „Nachhall“ bezeichnet werden.
… und wurde es auch – trotz anders lautender Behauptungen oder dahingehend suggestiver Darstellungen – von Wallace C. Sabine nie!
Einbindung ist das Stichwort: Inklusion meint die letztlich die vollumfängliche Chancengleichheit für Personen mit Beeinträchtigungen. „Inklusion bedeutet“, so erklärt die „Aktion Mensch“ auf ihrer Website, „dass jeder Mensch ganz natürlich dazu gehört.“
Das ist nicht möglich in Räumen, die gemäß DIN 18041 akustisch „inklusiv“ ausgestattet werden.
DENN 1.: Nun bedarf es erst einmal der Elektroakustik, da sonst zwar jeder mitmachen „darf“, wie „Aktion Mensch“ weiter erläutert – aber gar nicht KANN.
Norm verschlechtert Hörumgebung
UND zweitens: Solche stark bedämpften Räume verlangen ALLEN eine besondere Anstrengung und Aufmerksamkeit ab. Für Lehrkräfte etwa bedeutet das zusätzlichen Stress – auch, wenn darüber stets nur hinter der vorgehaltenen Hand gesprochen wird.
Nun kann es sehr wohl legitim sein, andere zu benachteiligen, um den durch körperliche Vorveranlagung Benachteiligten eine Teilnahme, eine Einbindung in bestimmte Abläufe überhaupt zu ermöglichen. Wenn jedoch, einen Nachteil hinzunehmen, für die Allgemeinheit zur dauerhaften Belastung wird, dann kann man nicht die Inklusion hinterfragen, sondern MUSS die Methode hinterfragen.
Genau DAS habe ich getan: ReFlx® ist ein passives System, das – einmal installiert – allen einen dauerhaften Vorteil bietet. UND für immer und wartungsfrei die Inklusion, nämlich eine vollumfängliche Einbindung von Personen mit Beeinträchtigungen mit abdeckt.
Einbindung von Personen mit Hörbeeinträchtigung
Personen, die auf Hörgeräte angewiesen sind, können sich besser in Gruppen und Kommunikationssituationen integrieren, als die Einbeziehung von elektroakustischen Anlagen das je leisten könnte. Schwerhörige Personen kommen allein mit ihren individuell optimierten Hörgeräten bestens zurecht.
Allein… weshalb geht das „plötzlich“ rein passiv? Wenn es doch bisher immer heißt, „gute Hörsamkeit“ erfordere kurze Nachhallzeiten, um die Hintergrundstörung zumindest hinreichend zu senken. Und wenn es doch bisher noch immer heißt, Personen mit Hörgeräten bedürften einer noch stärkeren Bedämpfung UND elektroakustischer Anlagen?
Inklusion inklusive – DAS ist echte Einbindung
• Bitte folgen Sie diesem internen Link und lesen meinen Magazinbeitrag zum Charakter von Sprache an sich.
• Und lesen Sie bitte auch diesen weiteren internen Link: In dem betreffenden Magazin-Beitrag weise ich auf Messdaten hin, die klar physikalisch untermauern, was man auch subjektiv in einem mit ReFlx® ausgestatteten Raum als für die Kommunikation positiv wahrnimmt.
• Gewinnen Sie ein besseres Gesamtverständnis, indem Sie auch diesen nächsten internen Link nutzen und erfahren, was es mit dem „Nachhall“ wirklich auf sich hat.
Weshalb Inklusion 3.0 ?
Nun… 2-Punkt-Null mag die technische Fähigkeit sein, Sprachsignale induktiv in Hörgeräte einzuspielen.
3-Punkt-Null bedeutet, solchen Schnick-Schnack nur noch dort anwenden zu müssen, wo man anders zu keinen tragfähigen Ergebnissen gelangen kann. Also etwa bei Telefonen in Büroumgebungen oder für Durchsagen in Bahnhofshallen…
In nicht zu großen Kommunikationsräumen, also in durchschnittlichen Besprechungs- oder Seminarräumen und in allen Klassenräumen, gibt es nun hingegen mit dem ReFlx®-System einen einfachen Weg, der nicht nur für ALLE, sondern tatsächlich auch für Personen, die auf Hörgeräte angewiesen sind, einwandfrei und vollumfänglich inklusiv funktioniert. OHNE Elektroakustik.
Inklusion trotz längerer Nachhallzeiten? Also klar an der Zielvorgabe von Richtlinien und Ratgebern vorbei? Geht das? – Es geht!
Aber regelmäßig beginnt mit Inklusion als Zielvorgabe auch das Unheil. Denn kurze Nachhallzeiten gelten als zwingend erforderlich – insbesondere für „Personen mit einem erhöhten Bedürfnis nach guter Hörsamkeit“ (DIN 18041).
Jedoch ist gerade für die Inklusion die Präsenz und Energie der höheren Frequenzen entscheidend – nicht aber ursächlich der Nachhall.
Das ReFlx®-System ist das genau passende Puzzle-Teil, um Anspruch & Wirklichkeit zusammen zu führen, nämlich INKLUSION uneingeschränkt mit Leben zu füllen. Schon in der Entwicklungsphase des ReFlx®-Systems mochten die Ziele hoch gesteckt sein. Hingegen der Anspruch – auch z. B. vonseiten der Schulträger – auf Elektroakustik verzichten zu können, ist ja nicht unberechtigt.
Die Stromversorgung scheint dabei noch das geringere Problem zu sein – sind wir doch (noch immer) daran gewöhnt, dass Strom einfach da ist. Die hohen zusätzlichen Anschaffungskosten hingegen fallen schon eher auf und sind kaum weniger kritisch, als die dauerhafte Abhängigkeit von Wartung & Service.
Zielvorgabe: Unabhängigkeit
Seit eh und je und noch heute wird in Richtlinien postuliert, sehr kurze Nachhallzeiten in Räumen seien gerade wichtig und günstig für Personen mit Hörbeeinträchtigungen. Ganz besonders pochen Fachleute darauf für Personen, die auf Hörgeräte angewiesen sind. Darüber hinaus fordert die Norm pauschal für „Personen mit einem erhöhten Bedürfnis nach guter Hörsamkeit“ (DIN 18041) ausdrücklich noch einmal kürzere Nachhallzeiten mit der besondere Raumgruppe A4.
Sind Sie selbst betroffen? Vermutlich sind Sie froh um jede Unterstützung, die Geräusche abmildert und Ihnen Klänge, Töne und Sprache irgendwie näher bringt. Oder haben Sie – beruflich oder privat – mit Personen zu tun, die mit Hörbeeinträchtigungen leben müssen? Dann erst recht bleibt Ihnen kaum anderes, als vertrauensvoll den so genannten „Experten“ Glauben zu schenken.
Aber während die Hörakustisch wissenschaftlich gut begleitet ist, hat die induktive Sprachübertragung dennoch auch unangenehme Nebenwirkungen. Sie löst Probleme nicht, sondern federt sie mehr oder minder gut ab. Zugleich deklariert die Raumakustik zwar einen hohen Anspruch – kann hingegen nicht liefern. Für die Behauptung etwa, dass kurze Nachhallzeiten eine „gute Hörsamkeit“ bedingen, gibt es keinerlei wissenschaftliche Evidenz. Im Gegenteil ist in der Branche allgemein und gut bekannt: „Wenn die Nachhallzeiten kurz sind, dann heißt das noch lange nicht, dass auch die Sprachverständlichkeit gut ist!“
Am so genannten „Nachhall“ nämlich liegt es nicht! Nicht ursächlich.
Anspruch in die falsche Richtung gelenkt
Sehr wohl ursächlich ist, dass die Forschung im Dunkeln tappt: Man schaut konsequent in die falsche Richtung. Man schaut auf das, was man für den Nachhall hält. Und übersieht dabei die Raumkanten als eigenständige – und die eigentliche – Problemzone völlig.
Wer blindlings der Zielvorgabe der Norm folgt und kurze Nachhallzeiten realisiert, erzielt das Gegenteil. Obgleich es doch ausdrücklich und nach Lehrmeinung heißt, kurze Nachhallzeiten seien seien für eine „gute Hörsamkeit“. Wer „im Zweifelsfall“ (DIN 18041) eher kürzere als längere Nachhallzeiten realisiert, hat zwar die Norm verinnerlicht – jedoch weder Raum noch Schall verstanden.
Denn viel Absorption nimmt der Sprache genau das, was Sprachkodierung ursächlich ausmacht. Die höheren, die energiearmen Frequenzen tragen Sprachkodierung und tragen die Obertöne in der Musik. Genau die höheren Frequenzen sind auch jene Bereiche, in denen Rausch- und Zischlaute und die so genannten Plosive* stattfinden.
Zielvorgabe: Transparenz
Aber es sind auch die höheren Frequenzen, die zu allererst und bereits bei subtil beginnender Schwerhörigkeit verloren gehen. Der Anspruch darf also gerade NICHT dahin gehen, stark zu bedämpfen resp. viel zu absorbieren!
Werden nun Klassenräume oder Besprechungsräume gemäß DIN 18041 ausgestattet, so raubt – in ausdrücklich inklusiven Räumen noch einmal mehr – starke Absorption gerade denjenigen, die ohnehin schlechter hören, genau das, worauf es ankommt. Nämlich, worauf sie am dringensten angewiesen sind: allem voran die höheren Frequenzen.
Gerade mit den höheren Frequenzen steht und fällt die Transparenz von Raumklang – nämlich die Klangreinheit für Musik und die Sprachklarheit.
Lautet die Zielvorgabe also auf „Sprachverständlichkeit“, so muss die erste Aufmerksamkeit nicht pauschal dem Nachhall gelten, sondern insbesondere den höheren Frequenzen.
Elektroakustik bedient den Anspruch nur mäßig
Elektroakustische Hilfsmittel und die induktive Übermittlung von Sprachsignalen an Hörgeräte hat sehr wohl seine Berechtigung. Allerdings nur dort, wo es rein physikalisch nicht anders geht. Also zum Beispiel für Durchsagen in Bahnhofshallen… Oder für Telefone in Mehrpersonenbüros…
Kommunikationsräume benötigen laut DIN 18041 elektroakustische Ausstattungen mindestens für Personen, die auf Hörgeräte angewiesen sind. Die Wahrheit ist: In stark bedämpften Räumen geht deshalb nichts mehr ohne Elektroakustik, weil sie physikalisch falsch ausgelegt sind.
Besser hilft man Betroffenen mit einem wirklich optimalen Raumklang – sodass die individuell gut eingestellten Hörgeräte auch optimal mit Schallsignalen bedient werden. Denn dann kann die Person sich auf ihre individuellen Hörgeräten stützen. – Der ständige Wechsel zwischen zwei Hörsituationen verlangt auch kompensatorische Anstrengung ab. Einmal abgesehen davon, dass es immer auch zu Übertragungslücken von Silben oder ganzen Wörtern kommt.
Mit ReFlx® lassen sich Räume rein passiv so ausstatten, dass auch Personen vollumfänglich eingebunden werden, die auf Hörgeräte angewiesen sind.
Zielvorgabe: Eigenständigkeit
Die Richtlinie fokussiert auf den Nachhall. Dabei hat man vermeintlich die Bedürfnisse derer im Auge hat, die auf die Versorgung mit Hörgeräten angewiesen sind. Tatsächlich aber nimmt man den Hörgeräte genau das, was Sprachklarheit ausmacht. Denn genauso wie für das gesunde Ohr kodiert auch für Hörgeräte die Sprache in den höheren Frequenzen. Das liegt nicht am Hörgerät, sondern an Sprache an sich.
Je stärker man einen Raum also bedämpft, desto mehr wird der Raum selbst somit schlicht zur BARRIERE. Und desto mehr verliert man die deklariert Zielvorgabe aus den Augen. Nein: aus dem Ohr.
Ja, korrekt gelesen: Was die Norm als den Königsweg der Inklusion beschreibt, ist in Wahrheit ein neue BARRIERE.
Weil viel Absorption abhängig macht von einer lückenlosen Versorgung mit Elektroakustik. Betroffene mögen das beste Hörgerät haben. Es hilft dann nichts, wenn der Kern der Sprachkommunikation dadurch ausgehöhlt wird.
Die induktive Sprachübertragung ist eine gute Behelfslösung für Situationen, in denen Personen mit Hörschädigung andernfalls von Information ganz ausgeklammert blieben. Das ist überall dort der Fall, wo die Umgebung ganz grundsätzlich nicht angemessen angepasst werden kann. Das ist etwa der Fall in Verkehrshallen (Bahnhof, Flughafen) oder in großen Veranstaltungshallen.
Eine gute Lösung für Kommunikation – das heißt: Austausch – ist Elektroakustik nicht.
Man darf sich gern einmal vor Augen führen, was der Einsatz von Elektroakustik für diejenigen bedeutet, die auf Hörgeräte und solche Kommunikationshilfen angewiesen sind. So bringt die Sprachinduktion auch mit sich, dass Sprachsignale von Mikrofonen mit einer gewissen Reaktionsträgheit (die Einschaltzeiten) stets verspätet einsetzen. Zudem müssen die Betreffenden sich mit einem ständigen Wechsel der Hörsituation abfinden: Hier das direkte Hören einschl. Umgebungsgeräuschen, nämlich mit den eigenen Hörgeräten – dort das reine Sprachsignal.
Sprache ist stets energiearm
Ich verweise auf meinen Magazinbeitrag, speziell zum Thema „Sprache“ – und möchte deshalb hier nur knapp anreißen:
Sprache lebt – entgegen überwiegend anders lautenden Behauptungen – ALLEIN von energiearmen und mindestens mittelfrequenten, im Wesentlichen aber hochfrequenten Lautbildungen, die im Mundraum moduliert werden.
Relevanter für das Verständnis – wenn jemand auf Bitten hin das Gesagte noch einmal wiederholt – ist, dass man das Gesagte noch einmal hört, das Gehirn also die Sprachbotschaft noch einmal nach bekannten Mustern absuchen kann. Lauter gesprochen wird dann zwar gern, klarer artikuliert hingegen eher selten.
Die schwachen Zisch-, Rausch- und Klicklaute ebenso wie die Plosive*, die im Mundraum gebildet werden, können jedoch durch lauteres Sprechen energetisch kaum verstärkt werden.
Die energetische Schwäche der kommunikationsrelevanten und höherfrequenten Lautbildungen ist der Grund, weshalb man Sprachklarheit nicht dadurch erreicht, dass man sich auf den Direktschall stützt. Genau dieses jedoch – der reine Direktschall – ist das Ideal der Norm (DIN 18041) für durchschnittlich große Klassenräume und Besprechungsräume. So formuliert DIN 18041 zwar indirekt, aber ausdrücklich aus, der Direktschall des gesprochenen Wortes reiche bis zu einer Hördistanz von 8 Metern vollkommen aus.
Inklusion braucht nicht Induktion
Tatsächlich reicht regelmäßig der Direktschall bei ruhiger Sprechweise über eine Distanz von 3 bis max. 4 Metern. Das ist auch allen Personen bekannt, die in der einen oder anderen Weise regelmäßig und ursächlich mit Sprache umgehen. Nichts anderes geht aus Fachgesprächen mit aller Regelmäßigkeit hervor.
Das ReFlx®–System – derweil es einerseits erst einmal den Räumen das größte Störpotenzial im Kantenvolumen entzieht – verstärkt andererseits genau jene höherfrequenten, also die ohnehin energiearmen Sprachanteile. ABER: wiederum rein passiv – ohne Elektroakustik! Ohne Strom. Und – unabhängig von Alter oder Ausführungsvariante: ohne Wirksamkeitseinbußen. Das ReFlx®-System wirkt immer + sofort, bedarf keinerlei Wartung und ist keinem Verschleiß unterworfen.
in ALLEN Räumen: blanke RAUMKANTEN stören
Insbesondere für Kommunikationsräume, aber auch für Räume in Mischnutzung ist wichtig, die Raumkanten nicht nur zu entstören, sondern sich genau dieses Kantenvolumen zu erschließen, um nützliche Schallanteile zu verstärken. Solche Räume in Mischnutzung sind z. B. kleinere Mensen, die auch für Versammlungen genutzt werden. Oder es sind Foyers, insbesondere wenn diese auch gern für Empfänge oder Begrüßungszeremonien mitgenutzt werden. Oder, oder, oder… –
Auf diese Weise verliert die alte Mär vom Nachhall gänzlich ihren Zauber:
Nachhall ist auch für Personen mit Hörschädigung ein zweitrangiges Kriterium. Ein klares und zeitlich nur leicht versetztes Signal, das die Reflexion einbringt, nutzt das Gehirn zusätzlich zur Entschlüsselung von Sprache konstruktiv. Durchaus anderen Behauptungen aus der Fachbranche zum Trotz: Auch von Personen, die auf Hörgeräte angewiesen sind. Und insbesondere dann, wenn zugleich weniger störende Überlagerungen präsent sind.
ECHTE Inklusion ist sooo einfach
• • • • • • •
* Selbst in der Fachliteratur taucht immer wieder der Begriff „Explosivlaut“ auf. Der ist sachlich falsch und fachlich nichts. Wenn Wörterbücher den „Explosivlaut“ sehr wohl listen, dann rein resignativ gegenüber Umgangssprache. Fachlich korrekt ist der Begriff „Plosiv“.
Vor allem ist Sprache ein Missverständnis – wann immer Sprache gleichgesetzt wird mit Stimme. Sprache ist eine Form der Kodierung, die mit den Stimmlippen – und also mit Stimme und Tonhaftigkeit – nichts zu tun hat. Und zwar tatsächlich: rein gar nichts.
Mit dieser Ansicht oute ich mich möglicherweise als wenig weltgewandter Europäer: „Als Tonsprache wird eine Sprache definiert, in der jede Silbe eine distinktive Tonhöhe oder einen distinktiven Tonhöhenverlauf besitzt […].Sehr viele Sprachen der Erde, vielleicht sogar die Mehrzahl der Sprachen, sind Tonsprachen in diesem Sinne. Unter den europäischen Sprachen findet sich jedoch keine Tonsprache […].“ (Pétursson/Neppert: Elementarbuch der Phonetik; Helmut Buske Verlag 2002 – Seite 158)
Und so bleibe ich erst einmal in unserer Sprache.
Norm setzt falsche Schwerpunkte
Wenn bei Nocke zu lesen ist: „Die stärksten Frequenzanteile gesprochener Sprache liegen zwischen 300 Hz und 500 Hz“ (Chr. Nocke: Raumakustik im Alltag; Beuth Verlag 2019 – Seite 25) , so darf man zumindest nicht sagen, das sei – bezogen auf die Lautstärke – gänzlich falsch:
‚Renz Solutions‘ hatte in einer aus den Nuller-Jahren stammenden Publikation die Lautheiten der sprachlichen Äußerungen nach Frequenzen und nach Geschlechtern aufgeschlüsselt (siehe oben: Grafik). Man kann demnach eine besondere Lautheit der Sprache zwischen 200 und 630 Hz anerkennen.
Das Problem jedoch ist, dass der Kodierungswert der Sprache in diesen Frequenzen kaum, nämlich nur sehr gering stattfindet. Indem ich mehrere Darstellungen zur frequenziellen Einordnung von Lauten zusammenführt habe, zeigt sich bereits ein etwas anderes Bild. Die Nutzung mehrerer Quellen hat es mir ermöglicht, in einer eigenen grafischen Darstellung mehr Lautbildungen zu zeigen.
wo Sprache erwacht:
Wenn es nun bei Nocke auch heißt: „[…] der für die menschliche Sprach-Kommunikation wichtige Bereich von 200 Hz bis 2.000 Hz“ (Chr. Nocke: Raumakustik im Alltag; Beuth Verlag 2019 – Seite 25), dann fällt damit nicht nur gut die Hälfte der sprachlichen Kodierungen unter den Tisch – weil sie oberhalb von 2.000 Hz stattfinden. Sondern insgesamt ist die bisherige Einordnung der Laute außerdem unvollständig bis fehlerhaft.
3 Beispiele mögen das verdeutlichen:
m und n: Beide Laute sind sog. „stimmhafte“ Konsonanten – ebenso wie alle Vokale stimmhaft sind. Aber obwohl der Mund beim „m“ geschlossen, beim „n“ leicht geöffnet ist, unterscheiden sich beide Laute kaum voneinander. Sondern vielmehr gewinnen sie ihren Ausdruck erst im Zusammenhang mit einem Vokal. Egal, ob stimmhaft gesprochen oder geflüstert: Beide Konsonanten sind genau genommen bei 200 Hz fehlerhaft eingeordnet. Erst die Geräusche im Übergang zu Vokalen prägen beide Laute erst zu eindeutigen Buchstaben aus.
beide ‚th‚: Das scharfe ‚th‘ (z. B. englisch ‚thumb‘, ‚theatre‘ …) ist korrekt bei den sehr hohen Frequenzen eingeordnet, weil es als „harter“ Lispel-Laut zwischen Zisch- und Rauschlaut verortet. Das weiche ‚th‘ (z. B. englisch ‚those‘ oder ‚together‘) beinhaltet – vergleichbar „m“ oder „n“ – überhaupt keine Kodierung. Erst im Zusammenspiel mit Vokalen wird daraus eine Lautbarkeit. Diese Lautbarkeit jedoch ist getragen von den Obertönen, nicht von der Stimme. Das weiche ‚th‘ gehört also ebenfalls nicht bei 200 Hz eingeordnet.
energiearme Sprachlaute
alle Vokale – a, e, i, o, u: Nicht nur die Tatsache, dass man Vokale auch flüstern kann, deutet darauf hin, dass sie in der Stimme nicht kodieren. Sondern es ist auch die Tatsache, dass bei gesperrtem Unterkiefer die Vokale sämtlich nicht unterscheidbar sind. So lässt sich bei fixiertem Unterkiefer die Mundhöhle nicht formen und Modulation mit der Zunge nur eingeschränkt umsetzen. Es wird deutlich, dass der Kodierungswert auch der sog. Vokale erst über den Mundraum, und somit in den Obertönen moduliert wird.
So wird nicht nur deutlich, dass die gesamte sprachliche Kodierung von den Obertönen getragen wird – d. h. in den oberen Mittenfrequenzen und in den hohen Frequenzen stattfindet UND stets energiearm ist…
… sondern auch, dass die Phonetik in einigen Details einen verzerrten Blick auf Sprachbildung und Sprachlaute bietet.
WEIL nun aber die sprachliche Kodierung so essenziell abhängig ist von den oberen Mitten- und den hohen Frequenzen, deshalb sind vollflächig bedämpfende Decken auch stets nachteilig für die Kommunikation. Das gilt schon in durchschnittlich großen Kommunikationsräumen wie etwa Klassenräumen. Und das gilt erst recht dort, wo wegen – hingegen nicht „zugunsten“ – der Inklusion besonders stark bedämpft, d. h. Schallenergie absorbiert wird.
Absorption zerstört Sprache
DIN 18041:2016-03 empfiehlt ausdrücklich: „Da bei Räumen mit einem Volumen bis ca. 250 m3 keine Gefahr zur akustischen Überdämpfung besteht, kann hier eine vollflächig schallabsorbierende Decke in Kombination mit einer ebenfalls schallabsorbierenden Rückwand eingesetzt werden.“ (DIN 18041:2016-03; 5.4 – Positionierung akustisch wirksamer Flächen)
Und die Folge dieser raumakustischen Alltäglichkeit ist… ?
… dass die Räume dumpf klingen und sowohl Sprache und auch Musik in den Höhen beschnitten und detailarm wiedergeben. Dem gesprochenen Wort fehlt die nötige Plastizität. Aber aufgrund der Energiearmut auch die nötige Reichweite – schon in einem normalgroßen Klassen- oder Besprechungsraum.
Hier darf nun aber auch ein anderes Thema nicht unerwähnt bleiben: der Spracherwerb in KiTas. Sprache lernen ist kaum irgendwo so grundlegend wichtig, wie für Kinder im KiTa-Alter.
Zugleich ist die Klarheit von Sprache sehr gering, wo man „im Zweifelsfall“ (DIN 18041) mit Absorption großzügig umgeht. Denn dann ist das gegenseitige Verstehen davon abhängig, dass Hörende sich aus den Lautfragmenten Wörter und Sätze vervollständigen können. Zum einen leidet darunter die Konzentration, je weniger die Dekodierung unterbewusst und ohne Anstrengung abgearbeitet wird. Zum anderen erfordert das eine bereits hohe sprachliche Kompetenz in der gehörten Sprache.
… oder Sprache zu verstehen, gelingt ohnehin nur noch bruchstückhaft, wenn der Hörsinn in der einen oder anderen Weise beeinträchtigt ist. Hier werden dann die Belange der Inklusion berührt.
Schon etwa ab der Mitte solcher Räume (z. B. ein durchschnittlich großer Klassenraum mit ca. 200 m3 Raumvolumen) reicht der Direktschall bei Weitem nicht mehr aus, um für einen klaren sprachlichen Austausch überall im Raum mit der nötigen Reinheit und Transparenz vernommen werden zu können.
sagt einer der beiden Jungen, die auf Hörgeräte angewiesen sind – und lobt indirekt den Raum als barrierefrei. Anlässlich der Inklusion wurde in Raum 1002 der Gesamtschule Waltrop das ReFlx®-System installiert. Nun kann der Junge gut darauf verzichten, seine Mikrofonanlage zu benutzen.
Hochinteressant und aufschlussreich war meine Hospitation in diesem Raum während Unterricht und Wochenabschlussstunde (WAS). Für die Sprachverständlichkeit allemal, bot die WAS auch Aufschluss zum Thema „Lärm“. Denn die WAS ist nicht nur Rückschau und Besprechung von Problemen oder Geplantem. Sie ist auch bisweilen emotional hoch aufgeladen – mal positiv, mal negativ.
ReFlx®: barrierefrei in der Grundausstattung
So zeigten sich im Rahmen der Besprechungen während der WAS die einen oder anderen Schülerinnen oder Schüler aufgewühlt oder erregt, so dass die Diskussionen streckenweise für einige Unruhe sorgten.
Besonders aufschlussreich aber war eine Woge der Freude und Begeisterung. Wegen des in der folgenden Woche anstehenden Wandertages brandete kurz aber laut der Jubel auf. Was in einer Klasse 9 vielleicht nur noch müdes Murren hervorgerufen hätte, war für diese Klasse 5 noch Grund zu echter Freude. Dennoch wurde daraus kein schriller und belastender Lärm, sondern blieb einfach für den kurzen Moment ein lautes Ereignis.
Woge der Begeisterung erdrückt nicht lärmend
Als ich zum Schulschluss den Pädagoginnen gegenüber meinen Eindruck beschrieb, da bestätigten mir beide Klassenlehrerinnen: „Wie Sie das schildern, das deckt sich ganz mit unseren Erfahrungen hier und in anderen Klassenräumen. Hier haben wir keine Probleme mehr mit Lärm, seit dieses System hier hängt. In anderen Klassen gelangt man oft schon nach zehn, fünfzehn Minuten an seine Grenzen.“
Anlässlich der Inklusion eines Jungen, der Hörgeräte trägt, war die Ausstattung mit dem ReFlx®-System ausgelöst worden. Bereits kurz nach Start des Schuljahres wurde ein weiterer Junge derselben Jahrgangsstufe dieser Klasse, konkret diesem Raum 1002 zugeordnet. Dieser Junge ist ebenfalls auf Hörgeräte angewiesen, hat darüber hinaus aber ein Mikrofon, das Lehrkräfte sich einfach umhängen können. Sprechen sie, wird automatisch das Sprachsignal induktiv in die Hörgeräte dieses Jungen eingespielt.
„Mir ist aufgefallen“, sprach eine der beiden Pädagoginnen den Jungen nun auf die zurückliegende Woche an, „dass Du mir das Mikrofon gar nicht immer gegeben hast.“ „Ja“, räumte der Junge unumwunden und unberührt ein – und zuckte lapidar mit einer Schulter: „Hab ich einfach vergessen.“ „Schämst Du Dich denn, es mir dann noch zu geben? Wenn Du bemerkst, dass Du es vergessen hast?“ hakte die Lehrerin nach.
„Nein, ich schäm’ mich nicht“, gab der Junge spontan zurück. „Aber wenn ich es doch nicht brauche…“
„Verstehst Du mich denn trotzdem gut?“ schien sich die Lehrerin nicht sicher, ob es richtig sei, ihrerseits nicht die Initiative ergriffen zu haben. „Ja“, gab der Junge ganz selbstgewiss zurück, „ich versteh’ Sie gut. … und dann muss ich Ihnen das Gerät ja nicht geben.“
In einem anderen Klassenraum war dem Jungen das trotz seiner Sprechanlage nicht gelungen. Deshalb hatte man ihn bereits zu Anfang des Schuljahres in diesen Raum, in diese Klasse umgruppiert.
Das deckt sich komplett damit, dass auch der andere Junge (von vornherein ohne Sprechanlage, allein auf seine Hörgeräte angewiesen) nur mit seinen Hörgeräten dem Unterricht ohne Beeinträchtigungen folgen kann. Der Raum ist dank des ReFlx®-Systems zweifelsfrei BARRIEREfrei: ohne Elektroakustik, allein aus der passiven Ausstattung des Raumes heraus.
Impulsmessungen zeigen sehr deutlich, weshalb das möglich ist und wie sich das Reflx®-System auswirkt. Schaubilder zeigen in Frequenzverläufen und Schallintensitäten deutlich, wie durch die Installation des REIN PASSIVEN ReFlx®-Systems gerade der höhere mittlere und der hohe Frequenzbereich mit einer bisher einmaligen Gleichmäßigkeit auf ein höheres Niveau verstärkt wird. Durch die Verstärkung und Klärung der für Sprache so relevanten Frequenzen kann sogar die Inklusion vollumfänglich bedient werden.
Ein Hörgerät allein macht’s noch nicht. Auch der Raum muss mitspielen. Der Raum entscheidet, ob Inklusion gelingt, nicht Elektroakustik.
So sagt etwa die selbstständige Hörgeräteakustik-Meisterin Ursula Schreier (Velbert-Langenberg): „Was an höheren Frequenzen durch Absorption erst verloren ist, das kann auch das teuerste Hörgerät nicht zurückholen.“
Anders geht ‚Raumakustik Premium‘ die Inklusion an: nämlich mit dem ReFlx®-System. Mit dem Resultat, dass Schüler, die individuelle Hörgeräte tragen, nun ohne elektroakustische Anlagen vollumfänglich am Unterricht teilnehmen können.
Jedoch vertritt man in DIN 18041 die Ansicht, dass Inklusion noch mehr Absorption bedürfe, als ohnehin für Klassenräume empfohlen. An so viel Absorption geht dann die Sprachverständlichkeit erst recht zugrunde. Die Räume sind dumpf und erschweren die sprachliche Kommunikation sogar erheblich.
Das mag auch damit zu tun haben, dass man uns eine falsche Sicht auf die Sprache lehrt. Genauer: auf das gesprochene Wort.
ReFlx® macht Inklusion möglich
Die meisten Konsonanten sind in Frequenzen abgebildet, die selbst die schlechtesten Absorber spielend verschlucken. Aber auch die so genannten Vokale – die „Stimmhaften“ – sind in Wahrheit stimmlos: Nicht die Tongebung über die Stimmlippen macht die Vokale unterscheidbar, sondern (genauso wie das für die Konsoanten gilt) die Formung von Mundraum sowie Lippen- und Zungenarbeit prägen die Vokale aus. Und so lassen sich dann zum Beispiel auch Vokale EINDEUTIG flüstern.
Auch Vokale sind „eigentlich“ Hauchlaute – und also „Stimmlose“. Weil die Unterscheidbarkeit der stimmhaften Äußerung allein durch das im Mund gebildete Rauschen und die Drosselung des Austrittsluftstromes durch Mundformung entsteht (auch die Zunge ist daran beteiligt). Der Unterschied zwischen „a“ und „i“ mag leicht suggerieren, dass es um Stimmhaftigkeit ginge, wenn sich beim „i“ die Stimme leicht zu heben scheint. Oder der Unterschied zwischen „a“ und „o“ mag suggerieren, der Unterschied zwischen diesen Vokalen liege in der Stimmhaftigkeit, wenn sich beim „o“ die Stimme senkt. Tatsächlich sind das Nebeneffekte, der nicht ursächlich zur Aussprache dieser Buchstaben gehören – und diese nicht ursächlich unterscheidbar macht.
… unterstützt energiearme Sprachanteile
Das genau ist der Grund, weshalb im Grunde die gesamte Sprache energiearm stattfindet. Das ist aber auch der Grund, weshalb die energiearmen und höheren Frequenzen nicht durch Raum erstickt, verschlungen, absorbiert werden dürfen. Erst recht nicht, wenn der Hörsinn ohnehin schon beeinträchtigt ist und der sprachliche Austausch mindestens ein Problem, vielleicht eine nur mit Hörgeräten überwiedbare Barriere darstellt.
Für Inklusion: akustische Transparenz
Der RAUM muss die Möglichkeit bekommen, die energieärmsten sprachlichen Äußerungen zu unterstützen, zu verstärken. Dass heißt, dass bereits durch passive Maßnahmen (also ohne Elektroakustik) die energiearmen Sprachanteile verstärkt werden sollten.
Wir verwenden Cookies auf unserer Website, um das beste Erlebnis zu bieten. Durch Cookies können wir uns an Präferenzen und wiederholte Besuche erinnern. Mit dem Klick auf "Akzeptieren und schließen" wird das Einverständnis mit der Verwendung der unter "Einstellungen" vorgeschlagenen Cookies erklärt. Standardmäßig sind dies alle Cookies. Alternativ können persönliche Einstellungen vorgenommen werden, mit einem Klick auf "Einstellungen". Dort können persönlichen Präferenzen ausgewählt werden. Bitte erst danach auf "Akzeptieren und schließen" klicken.
Diese Website verwendet Cookies, um die Erfahrung zur Nutzung zu verbessern, während durch die Website navigiert wird. Von diesen werden die als notwendig eingestuften Cookies im Browser gespeichert, da sie für das Funktionieren der grundlegenden Funktionen der Website unerlässlich sind. Wir verwenden möglicherweise auch Cookies von Drittanbietern, die uns helfen zu analysieren und zu verstehen, wie diese Website genutzt wird. Diese Cookies werden nur mit Zustimmung im Browser gespeichert. Es besteht auch die Möglichkeit, diese Cookies abzulehnen. Bitte eine Wahl treffen, indem der Schieberegler entsprechend angepasst wird. Bitte beachten: Das Ablehnen einiger der empfohlenen Cookies kann möglicherweise das Surferlebnis beeinträchtigen.
Wenn die Auswahl getroffen ist, kann dieses Fenster mit einem Klick auf den Button oben rechts geschlossen werden. Anschließend auf "Akzeptieren und schließen" klicken, um die Einstellungen zu übernehmen.
Notwendige Cookies sind für das ordnungsgemäße Funktionieren der Website unbedingt erforderlich. Diese Kategorie umfasst nur Cookies, die grundlegende Funktionalitäten und Sicherheitsmerkmale der Website gewährleisten. Diese Cookies speichern keine persönlichen Informationen.