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Mythos als Strategie

Der Mythos wird hochgehalten und immer wieder hervorgehoben: Unangenehme oder gar störende Raumakustik entstehe durch Reflexionen an schallharten Wänden und Decken. Vollflächig bedämpfende Decken seien das wirksame Gegenmittel.

Zum Beispiel in Klassenräumen, in Besprechungsräumen, in Seminarräumen wird die großzügige Absorption von Schall als das beste Mittel hochgehalten, um den störenden Nachhall in den Griff zu bekommen. Und: Kurze Nachhallzeiten gelten allgemein und laut Richtlinie als günstig, um eine gute Sprachverständlichkeit sicherzustellen.

Aber niemand spricht vom störenden Potenzial des Kantenvolumens.

Ratgeber im Internet oder über das Internet verbreitete Broschüren enthalten solche „Weisheiten“ über den Zusammenhang zwischen den Nachhallzeiten und der Schallabsorption. Allein der physikalischen Überprüfung halten solche Behauptungen nicht stand – und bewähren sich noch nicht einmal in der Praxis.

Dennoch: Ein Beispiel ist ausgerechnet der DGUV, der „Spitzenverband der Deutschen Unfallversicherer“, der in seiner Broschüre „Klasse(n) – Räume für Schulen“ solche „Tipps“ und Hinweise verbreitet – und dabei auch noch ausdrücklich auf DIN 18041 verweist.

Doch…

woher rührt dieser Mythos?

Etwa von der Sabine’schen Formel? Jene Formel, die ebenfalls vom DGUV benannt und hervorgehoben wird!? Eine Formel, die ausdrücklich gerade für solche „kleinen“ Räume gar nicht geeignet ist.

Wallace C. Sabine jedoch konnte dereinst die einzelnen Reflexionen (noch) nicht auseinanderhalten. So hatte Sabine die raumakustischen Probleme nicht hinreichend detailliert beschreiben und keine abschließenden Lösungsvorschläge anbieten können. – Aber Sabine war ein Pionier seiner Zeit! Und keinesfalls Bequemlichkeit stand ihm im Wege, sondern sein verfrühter Tod.

Schon 1900 – aber erst recht in seinen weiteren Publikationen ab 1906 – hatte Wallace C. Sabine auf Probleme hingewiesen, die Größe und Form eines Raumes betreffend, insbesondere aber die höheren Frequenzen im Zusammenhang mit zunehmender Absorption. Probleme also, von denen er wiederholt und mit immer neue Argumenten und Falldarstellungen schrieb, die seine vereinfachende Formel nicht erfassen kann.

W. C. Sabine ist unschuldig

Wallace C. Sabine mag also die Quelle des Missverständnisses sein. Die Wurzel des Übels hingegen ist weder die Person Wallace C. Sabine, noch sind es seine Publikationen.

Die so genannte und bis heute gebräuchliche „Sabine’sche Formel“ ist eine Grundlage, die Wallace C. Sabine im Jahre 1900 über seine Publikation im ‚The American Architect‘ unter dem Titel ‚Reverberation‘ veröffentlicht hatte. Als solche – nämlich als „Träger“ oder Ankerpunkt eines umfassenderen mathematischen Ausdrucks – wird uns die Sabine’sche Formel gewiss erhalten bleiben. In ihrer jetzigen Form und Handhabung jedoch führt sie zu unbefriedigenden und wenig alltagstauglichen Resultaten.

‚Reverberation‘ kann nicht übersetzt werden mit „Nachhall“. Das, was man über RT60 als das Abklingens aller Reflexionen um 60 dB erfasst und als „Nachhallzeit“ bezeichnet, ist in Wahrheit das Abklingen aller denkbaren Formen des Rückwurfs von Schallenergie an jedweden Formen und Gegenständen in einem Raum.

dem Mythos entgegentreten

‚Reverberation‘ darf mit „Nachhall“ nicht verwechselt werden. Genau dort, wo das relevant ist, macht man aber genau das: in der Akustik.

Man darf mir entgegen halten, ich müsse eben den gebräuchlichen Aussagewert bestimmter Worte anerkennen. Allein, es erscheint mir eher so, dass gerade dieser Wortgebrauch Missverständnisse fördert. Im besten Falle: nur Missverständnisse…

‚Reverberation‘ mit „Schallrückwürfen“ zu übersetzen, klänge ungelenk. Und so ist ‚reverberation‘ vielleicht eines jener Worte, die man besser nicht übersetzt. Das ist, was bleibt, wenn man sich mit Wallace C. Sabine etwas näher auseinandersetzt.

Und bitte: Wo ist das Problem? In der englischen Sprache gibt es Wörter wie „Kindergarten“ und „Zeitgeist“. Weil sie sich nicht in ein oder zwei Worten schlüssig ins Englische übersetzen lassen, übernimmt man sie einfach.

Tafelfront und Seitenwand eines Beispielraumes: vorher / nachher; durch Ausstattung mit ReFlx®-System passiv inklusionstauglich

Außerdem: Wenn wir doch längst auch gelernt haben, nicht mehr von der Widerstandsfähigkeit zu sprechen, weil das etwas anderes sei als Resilienz, so kann man ja in der Wissenschaft und Branche der Raumakustik auch anerkennen, dass man ‚reverberation‘ nicht „einfach“ übersetzen kann.

Möge dann aus „Reverberation“ nur ja nicht neudeutsch „Rewerberation“ werden – nur um das Wort auf Teufel komm‘ raus „einzudeutschen“. Wir waren auch jahrzehntelang gut damit klar gekommen, wenn wir mal einen wertvollen „Tip“ bekommen hatten. … bis es ein „Tipp“ werden musste. Den Wert hilfreicher Hinweise hat das nicht gesteigert.

‚reverberation‘ – besser nicht übersetzen

Zum Glück schlägt ein solcher Aktionismus nicht immer zu. Die „Garderobe“ ist noch immer, was sie seit eh & je ist…

Kann man nicht also auch „Reverberation“ als stehenden Begriff und unübersetzbar akzeptieren? Und kann man nicht akzeptieren, dass folglich die „Nachhallzeiten“ nicht das sind, als was sie gelesen werden?










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Rückwandecho – Fatamorgana und Dämon

Ich möchte über das Rückwandecho sprechen. Denn das Rückwandecho wird gerade im Zusammenhang mit der Schwerhörigkeit engagiert verteufelt. Zu Unrecht.

Die Norm verRÄT sich…

„Da bei Räumen mit einem Volumen bis ca. 250 m³ keine Gefahr zur akustischen Überdämpfung besteht, kann hier eine vollflächig schallabsorbierende Decke in Kombination mit einer ebenfalls schallabsorbierenden Rückwand eingesetzt werden“ – so lautet es in DIN 18041 (Ausgabe :2016-03, dort Seite 19).

Und: FALSCH !

„Eine stehende Lehrerin und die vorne sitzenden Schüler/innen hören bei horizontaler Schallausbreitung über die Köpfe der anderen Schüler/innen hinweg ein Rückwandecho mit einer Zeitverzögerung von fast 50 ms“, so liest man es im „DSB-refeRATgeber 6“ (Deutscher Schwerhörigenbund). Das wird nicht erläutert – und soll einfach plausibel klingen.

… und Schwerhörige sind verRATEN

Aber was passiert dort wirklich?

Das Rückwandecho ist das Resultat einer Modellvorstellung. Die geometrische Akustik macht’s möglich. Die geometrische Akustik bildet hier aber die realen Verhältnisse der SchallENERGIE nicht ab. Und so wird aus einer Mücke der berüchtigte Elefant…

Angenommen, eine Lehrerin spricht nicht – wie gemutmaßt – leiser, weil ihr das Rückwand-Echo vorgaukele, sie spreche ja laut genug. Angenommen, sie spricht mit 65 dB also schon in angehobener Sprechweise. Nehmen wir 66 dB, weil es „schönere“ Zahlen ergibt:

Rückwandecho – Irrtum oder Blöff?

Eine Schülerin oder ein Schüler in der letzten Reihe oder an einer hinten angeordneten Tischgruppe bekommt noch 48 dB des Direktschalls ab, kann also von der Addition der Schallenergie durch ein Rückwand-Echo unbedingt profitieren. Hier trifft die Schallreflexion von der Rückwand mit nur 6 bis 10 ms Zeitverzögerung ein.

Wenn jetzt noch die Decke schallhart ist, so profitieren die hinten Sitzenden von der Schallspiegelung an der Decke noch einmal als dritter Schallquelle.

zwei Skizzen, die verdeutlichen, welche Abnahme des Schallpegels bzgl. des Rückwandechos tatsächlich vorliegt
Rückwandecho: ein Gedankenexperiment der geometrischen Akustik – und Fake

Das ReFlx®-System verstärkt nun noch einmal um eine weitere Reflexion des Sprachsignals, das außerdem gerichtet in den Hörraum fällt. ReFlx® verstärkt (nachweislich) vor allem die für Sprache relevanten höheren Frequenzen überproportional. Nun brauchte es eigentlich eine frequenzabhängige Betrachtung des Schallpegels.

statt Rückwandecho: Störung durch Raumkanten

In der ersten Reihe kommen hingegen vom Rückwand-Echo nur noch ca. 42 dB an – ein Sprachsignal, das folglich um 24 dB schwächer ist als das originäre Sprachsignal der Lehrerin. Da die Signale zeitversetzt sind, fällt dieses schwache „Echo“ praktisch als Störquelle gar nicht mehr ins Gewicht – das ja sogar unterhalb des Grundgeräusches einer Klasse angesiedelt ist.

Beispiel einer Rückwand ohne Absorber – aber mit ReFlx®-System

Mittels Norm oder Ratgebern „berät“ man also dahingehend, mit hohem Aufwand und hohen Kosten etwas zu beseitigen, das zwar vorhanden, aber nur äußerst schwach wirksam und deshalb nicht relevant ist. Mit einer solchen Maßnahme wird also nichts als Geld verschwendet.

Tatsächlich sind es auch hier die unbehandelten RAUMKANTEN, um die man sich kümmern sollte. – Ich persönlich spreche lieber umfassender vom „Kantenvolumen“. Das Kantenvolumen löst jene Störung aus, die von der Fachwelt ohne jegliche plausible Erklärung der Rückwand zugeschrieben wird.

Im Allgemeinen nutzt „die Raumakustik“ das Rückwandecho, um damit umfängliche und überflüssige Bedämpfungen an den Rückwänden zu rechtfertigen, die sogar in ihrer Wirkung kontraproduktiv sind.

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Zielvorgabe: Inklusion

Inklusion trotz längerer Nachhallzeiten? Also klar an der Zielvorgabe von Richtlinien und Ratgebern vorbei? Geht das? – Es geht!

Aber regelmäßig beginnt mit Inklusion als Zielvorgabe auch das Unheil. Denn kurze Nachhallzeiten gelten als zwingend erforderlich – insbesondere für „Personen mit einem erhöhten Bedürfnis nach guter Hörsamkeit“ (DIN 18041).

Jedoch ist gerade für die Inklusion die Präsenz und Energie der höheren Frequenzen entscheidend – nicht aber ursächlich der Nachhall.

Das ReFlx®-System ist das genau passende Puzzle-Teil, um Anspruch & Wirklichkeit zusammen zu führen, nämlich INKLUSION uneingeschränkt mit Leben zu füllen. Schon in der Entwicklungsphase des ReFlx®-Systems mochten die Ziele hoch gesteckt sein. Hingegen der Anspruch – auch z. B. vonseiten der Schulträger – auf Elektroakustik verzichten zu können, ist ja nicht unberechtigt.

Die Stromversorgung scheint dabei noch das geringere Problem zu sein – sind wir doch (noch immer) daran gewöhnt, dass Strom einfach da ist. Die hohen zusätzlichen Anschaffungskosten hingegen fallen schon eher auf und sind kaum weniger kritisch, als die dauerhafte Abhängigkeit von Wartung & Service.

Zielvorgabe: Unabhängigkeit

Seit eh und je und noch heute wird in Richtlinien postuliert, sehr kurze Nachhallzeiten in Räumen seien gerade wichtig und günstig für Personen mit Hörbeeinträchtigungen. Ganz besonders pochen Fachleute darauf für Personen, die auf Hörgeräte angewiesen sind. Darüber hinaus fordert die Norm pauschal für „Personen mit einem erhöhten Bedürfnis nach guter Hörsamkeit“ (DIN 18041) ausdrücklich noch einmal kürzere Nachhallzeiten mit der besondere Raumgruppe A4.

Sind Sie selbst betroffen? Vermutlich sind Sie froh um jede Unterstützung, die Geräusche abmildert und Ihnen Klänge, Töne und Sprache irgendwie näher bringt. Oder haben Sie – beruflich oder privat – mit Personen zu tun, die mit Hörbeeinträchtigungen leben müssen? Dann erst recht bleibt Ihnen kaum anderes, als vertrauensvoll den so genannten „Experten“ Glauben zu schenken.

Aber während die Hörakustisch wissenschaftlich gut begleitet ist, hat die induktive Sprachübertragung dennoch auch unangenehme Nebenwirkungen. Sie löst Probleme nicht, sondern federt sie mehr oder minder gut ab. Zugleich deklariert die Raumakustik zwar einen hohen Anspruch – kann hingegen nicht liefern. Für die Behauptung etwa, dass kurze Nachhallzeiten eine „gute Hörsamkeit“ bedingen, gibt es keinerlei wissenschaftliche Evidenz. Im Gegenteil ist in der Branche allgemein und gut bekannt: „Wenn die Nachhallzeiten kurz sind, dann heißt das noch lange nicht, dass auch die Sprachverständlichkeit gut ist!“

Am so genannten „Nachhall“ nämlich liegt es nicht! Nicht ursächlich.

Anspruch in die falsche Richtung gelenkt

Sehr wohl ursächlich ist, dass die Forschung im Dunkeln tappt: Man schaut konsequent in die falsche Richtung. Man schaut auf das, was man für den Nachhall hält. Und übersieht dabei die Raumkanten als eigenständige – und die eigentliche – Problemzone völlig.

Wer blindlings der Zielvorgabe der Norm folgt und kurze Nachhallzeiten realisiert, erzielt das Gegenteil. Obgleich es doch ausdrücklich und nach Lehrmeinung heißt, kurze Nachhallzeiten seien seien für eine „gute Hörsamkeit“. Wer „im Zweifelsfall“ (DIN 18041) eher kürzere als längere Nachhallzeiten realisiert, hat zwar die Norm verinnerlicht – jedoch weder Raum noch Schall verstanden.

Denn viel Absorption nimmt der Sprache genau das, was Sprachkodierung ursächlich ausmacht. Die höheren, die energiearmen Frequenzen tragen Sprachkodierung und tragen die Obertöne in der Musik. Genau die höheren Frequenzen sind auch jene Bereiche, in denen Rausch- und Zischlaute und die so genannten Plosive* stattfinden.

Zielvorgabe: Transparenz

Aber es sind auch die höheren Frequenzen, die zu allererst und bereits bei subtil beginnender Schwerhörigkeit verloren gehen. Der Anspruch darf also gerade NICHT dahin gehen, stark zu bedämpfen resp. viel zu absorbieren!

Werden nun Klassenräume oder Besprechungsräume gemäß DIN 18041 ausgestattet, so raubt – in ausdrücklich inklusiven Räumen noch einmal mehr – starke Absorption gerade denjenigen, die ohnehin schlechter hören, genau das, worauf es ankommt. Nämlich, worauf sie am dringensten angewiesen sind: allem voran die höheren Frequenzen.

Gerade mit den höheren Frequenzen steht und fällt die Transparenz von Raumklang – nämlich die Klangreinheit für Musik und die Sprachklarheit.

Lautet die Zielvorgabe also auf „Sprachverständlichkeit“, so muss die erste Aufmerksamkeit nicht pauschal dem Nachhall gelten, sondern insbesondere den höheren Frequenzen.

Elektroakustik bedient den Anspruch nur mäßig

Elektroakustische Hilfsmittel und die induktive Übermittlung von Sprachsignalen an Hörgeräte hat sehr wohl seine Berechtigung. Allerdings nur dort, wo es rein physikalisch nicht anders geht. Also zum Beispiel für Durchsagen in Bahnhofshallen… Oder für Telefone in Mehrpersonenbüros…

Kommunikationsräume benötigen laut DIN 18041 elektroakustische Ausstattungen mindestens für Personen, die auf Hörgeräte angewiesen sind. Die Wahrheit ist: In stark bedämpften Räumen geht deshalb nichts mehr ohne Elektroakustik, weil sie physikalisch falsch ausgelegt sind.

Besser hilft man Betroffenen mit einem wirklich optimalen Raumklang – sodass die individuell gut eingestellten Hörgeräte auch optimal mit Schallsignalen bedient werden. Denn dann kann die Person sich auf ihre individuellen Hörgeräten stützen. – Der ständige Wechsel zwischen zwei Hörsituationen verlangt auch kompensatorische Anstrengung ab. Einmal abgesehen davon, dass es immer auch zu Übertragungslücken von Silben oder ganzen Wörtern kommt.

Mit ReFlx® lassen sich Räume rein passiv so ausstatten, dass auch Personen vollumfänglich eingebunden werden, die auf Hörgeräte angewiesen sind.

Zielvorgabe: Eigenständigkeit

Die Richtlinie fokussiert auf den Nachhall. Dabei hat man vermeintlich die Bedürfnisse derer im Auge hat, die auf die Versorgung mit Hörgeräten angewiesen sind. Tatsächlich aber nimmt man den Hörgeräte genau das, was Sprachklarheit ausmacht. Denn genauso wie für das gesunde Ohr kodiert auch für Hörgeräte die Sprache in den höheren Frequenzen. Das liegt nicht am Hörgerät, sondern an Sprache an sich.

Je stärker man einen Raum also bedämpft, desto mehr wird der Raum selbst somit schlicht zur BARRIERE. Und desto mehr verliert man die deklariert Zielvorgabe aus den Augen. Nein: aus dem Ohr.

Ja, korrekt gelesen: Was die Norm als den Königsweg der Inklusion beschreibt, ist in Wahrheit ein neue BARRIERE.

Weil viel Absorption abhängig macht von einer lückenlosen Versorgung mit Elektroakustik. Betroffene mögen das beste Hörgerät haben. Es hilft dann nichts, wenn der Kern der Sprachkommunikation dadurch ausgehöhlt wird.

Die induktive Sprachübertragung ist eine gute Behelfslösung für Situationen, in denen Personen mit Hörschädigung andernfalls von Information ganz ausgeklammert blieben. Das ist überall dort der Fall, wo die Umgebung ganz grundsätzlich nicht angemessen angepasst werden kann. Das ist etwa der Fall in Verkehrshallen (Bahnhof, Flughafen) oder in großen Veranstaltungshallen.

Eine gute Lösung für Kommunikation – das heißt: Austausch – ist Elektroakustik nicht.

Man darf sich gern einmal vor Augen führen, was der Einsatz von Elektroakustik für diejenigen bedeutet, die auf Hörgeräte und solche Kommunikationshilfen angewiesen sind. So bringt die Sprachinduktion auch mit sich, dass Sprachsignale von Mikrofonen mit einer gewissen Reaktionsträgheit (die Einschaltzeiten) stets verspätet einsetzen. Zudem müssen die Betreffenden sich mit einem ständigen Wechsel der Hörsituation abfinden: Hier das direkte Hören einschl. Umgebungsgeräuschen, nämlich mit den eigenen Hörgeräten – dort das reine Sprachsignal.

Sprache ist stets energiearm

Ich verweise auf meinen Magazinbeitrag, speziell zum Thema „Sprache“ – und möchte deshalb hier nur knapp anreißen:

Sprache lebt – entgegen überwiegend anders lautenden Behauptungen – ALLEIN von energiearmen und mindestens mittelfrequenten, im Wesentlichen aber hochfrequenten Lautbildungen, die im Mundraum moduliert werden.

Relevanter für das Verständnis – wenn jemand auf Bitten hin das Gesagte noch einmal wiederholt – ist, dass man das Gesagte noch einmal hört, das Gehirn also die Sprachbotschaft noch einmal nach bekannten Mustern absuchen kann. Lauter gesprochen wird dann zwar gern, klarer artikuliert hingegen eher selten.

Die schwachen Zisch-, Rausch- und Klicklaute ebenso wie die Plosive*, die im Mundraum gebildet werden, können jedoch durch lauteres Sprechen energetisch kaum verstärkt werden.

Mundraum und Kehlkopf: wo Sprache gebildet wird
Sprache wird im Mundraum gebildet – und ist somit immer energiearm

Die energetische Schwäche der kommunikationsrelevanten und höherfrequenten Lautbildungen ist der Grund, weshalb man Sprachklarheit nicht dadurch erreicht, dass man sich auf den Direktschall stützt. Genau dieses jedoch – der reine Direktschall – ist das Ideal der Norm (DIN 18041) für durchschnittlich große Klassenräume und Besprechungsräume. So formuliert DIN 18041 zwar indirekt, aber ausdrücklich aus, der Direktschall des gesprochenen Wortes reiche bis zu einer Hördistanz von 8 Metern vollkommen aus.

Inklusion braucht nicht Induktion

Tatsächlich reicht regelmäßig der Direktschall bei ruhiger Sprechweise über eine Distanz von 3 bis max. 4 Metern. Das ist auch allen Personen bekannt, die in der einen oder anderen Weise regelmäßig und ursächlich mit Sprache umgehen. Nichts anderes geht aus Fachgesprächen mit aller Regelmäßigkeit hervor.

Das ReFlx®System – derweil es einerseits erst einmal den Räumen das größte Störpotenzial im Kantenvolumen entzieht – verstärkt andererseits genau jene höherfrequenten, also die ohnehin energiearmen Sprachanteile. ABER: wiederum rein passiv – ohne Elektroakustik! Ohne Strom. Und – unabhängig von Alter oder Ausführungsvariante: ohne Wirksamkeitseinbußen. Das ReFlx®-System wirkt immer + sofort, bedarf keinerlei Wartung und ist keinem Verschleiß unterworfen.

in ALLEN Räumen: blanke RAUMKANTEN stören

Insbesondere für Kommunikationsräume, aber auch für Räume in Mischnutzung ist wichtig, die Raumkanten nicht nur zu entstören, sondern sich genau dieses Kantenvolumen zu erschließen, um nützliche Schallanteile zu verstärken. Solche Räume in Mischnutzung sind z. B. kleinere Mensen, die auch für Versammlungen genutzt werden. Oder es sind Foyers, insbesondere wenn diese auch gern für Empfänge oder Begrüßungszeremonien mitgenutzt werden. Oder, oder, oder… –

Auf diese Weise verliert die alte Mär vom Nachhall gänzlich ihren Zauber:

Nachhall ist auch für Personen mit Hörschädigung ein zweitrangiges Kriterium. Ein klares und zeitlich nur leicht versetztes Signal, das die Reflexion einbringt, nutzt das Gehirn zusätzlich zur Entschlüsselung von Sprache konstruktiv. Durchaus anderen Behauptungen aus der Fachbranche zum Trotz: Auch von Personen, die auf Hörgeräte angewiesen sind. Und insbesondere dann, wenn zugleich weniger störende Überlagerungen präsent sind.

ECHTE Inklusion ist sooo einfach

• • • • • • •

* Selbst in der Fachliteratur taucht immer wieder der Begriff „Explosivlaut“ auf. Der ist sachlich falsch und fachlich nichts. Wenn Wörterbücher den „Explosivlaut“ sehr wohl listen, dann rein resignativ gegenüber Umgangssprache. Fachlich korrekt ist der Begriff „Plosiv“.

(entnommen: WAHRIG – Deutsches Wörterbuch; Bertelsmann 2011)
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Was Nachhall wirklich ist

Wallace C. Sabine umschrieb die Schallrückwürfe in einem Raum als „eine Vielzahl von Klangereignissen, die den gesamten Raum erfüllen und ummöglich auf ihre verschiedenen Reflexionen hin analysiert werden können“. (Sabine, Wallace C.: Reverberation; The American Architect, 1900 – Seite 9). Das englische ‚reverberation‘ ist dabei mit „Nachhall“ jedoch in Wort und Sinn falsch übersetzt!

Gemeint ist im Wortsinn ebenso wie im Kontext der Darstellungen das gesamte Widerhallen, das in einem Raum zustande kommt. Gemeint sind alle Formen von Schallrückwürfen, die sich in einem Raum ereignen.

Nachhall neu begreifen

Tatsächlicher Nachhall umfasst klare und in einer solchen Weise „gerichtete“ Reflexionen an Flächen. Diese Reflexionen sind aber mehr oder minder unveränderte Zweit- oder Vielfachsignale. Sie besitzen Informationsgehalt. Tatsächlicher Nachhall ist also nicht das, was man in der Physik gern als „Nachhall“ auffasst – und mit „Nachhallzeiten“ zu erfassen GLAUBT.

Je nach deren zeitlicher Verzögerung wird das Ursprungssignal günstig verstärkt oder etwaig nachteilig überlagert. Nachhall ist sozusagen „der kleine Bruder“ des Echos. Entsprechend ist Nachhall jedoch NICHT das, was das KANTENVOLUMEN in den Raum zurückwirft.

„Nachhall“ ist NICHT = Nachhall

Grob kann man sich drei Kategorien der Schallereignisse in einem Raum vor Augen führen. Eben jenen tastächlichen „Nachhall“ (einschl. in hinreichend großen Räumen des Echos), dann die Diffusion – und schließlich jenen Störschall, der in den Raumkanten entsteht.

Was man heutzutage als „Nachhallzeit“ misst, ist die Abklingdauer des GESAMTSCHALLEREIGNISSES in einem Raum. Genau genommen kann schon die Diffusion nicht mehr dem so genannten „Nachhall“ zugeordnet werden. Denn die Diffusion kodiert, trotz ihres Gehaltes an SchallENERGIE, keine klare SchallINFORMATION. Aber auch: Die Diffusion überlagert Informationen so zeitnah und so wenig verfremdet, dass es nicht stört.

Besonders aber muss man nun die Raumkanten hervorheben. Denn nur auf den ersten Blick stellen die Rückwürfe von Schallenergie aus den Raumkanten und Raumecken heraus ebenfalls Diffusion dar. Im weitesten Sinne wird selbstverständlich die Schallenergie aus dem Kantenvolumen heraus in den Raum „gestreut“. Tatsächlich aber ist es reine Störenergie, weil die besonderen Eigenschaften des Kantenvolumens Signale zerstören.

Im Wesentlichen durch zwei Aspekte unterscheidet sich der Raumkanteneffekt von der Diffusion:

ERSTENS. Die Schallenergie wird von den Raumkanten nicht einfach gestreut reflektiert, sondern vielmehr wie in einem Trichter eingesammelt. Das addiert nicht einfach die Energie, sondern potenziert sie: das heißt, verstärkt sie exponentiell.

Raumkanten entstören…

ZWEITENS. In der Raumkante treten Effekte der Frequenzmodulation und der untypischen Rythmisierung auf, so dass eigenständige Klangmuster auftreten, die vom ursprünglichen Informationsgehalt des Schalls erheblich abweichen.

… und Raumkanten zugleich nutzbar machen

ReFlx®-System: das Konzept, der Doppelreflektor in der Raumkante
das Konzept: der Doppelreflektor in der Raumkante

Nun herrscht in so genannt „kleinen“ Räumen, also in Räumen bis 250 Kubikmetern Volumen, ein zusätzliches Problem. Denn je kleiner der Raum, desto dominanter wirken sich die Störungen des Kantenvolumens aus. Das heißt auch: Je kleiner der Raum, desto weniger Aussagekraft kommt den „Nachhallzeiten“ zu.

Um sich diesen Zusammenhang einmal geometrisch vor Augen zu führen, bedarf es keiner komplexen mathematischen Berechnungen. Es reicht, Flächen und Volumina im rechtwinkligen Kubus zu berechnen, um mit Zahlenwerten zu veranschaulichen, wie das Verhältnis der Raumkantenstrecken zu den Flächen immer ungünstiger wird, je kleiner der Raum ist.

Zudem kommt den RAUMECKEN eine immer größere Bedeutung zu, je kleiner ein Raum ist. Der besondere Störeffekt der Raumecken – die stets gleich groß und gleich viele sind – wiegt umso schwerer, je kleiner das verbliebene Raumvolumen.

Ecken sind die schlimmsten Störer

Bereits im Jahre 1900, als Wallace C. Sabine jene heute so genannte „Sabine’sche Formel“ im The American Architect mittels seiner schlicht betitelten Publikation „Widerhall“ öffentlich gemacht hatte, hatte er zugleich auch seine Zweifel daran zum Ausdruck gebracht, ob diese Berechnungsmethode der Praxis hinreichend standhalten würde.

Kein Zweifel also, dass Sabine mit jener Formel auch Unheilvolles niedergeschrieben hat, das bis heute verheerend nachwirkt. So etwa, dass „die Wirksamkeit eines Absorbers unabhängig von seiner Position“ sei, wenn das Problem der Widerhall sei. Das stimmt nicht so ganz – und man weiß das auch. So ist seit Langem und umfassend bekannt, dass eine gleiche „Menge“ Absorber, in den Raumkanten positioniert, den Nachhall stärker senkt als an irgendeiner anderen Stelle im Raum. Dennoch genießen schon reine Kantenaborber den schlechten Ruf, die „Nachhallzeiten“ nur geringfügig zu senken. Zugleich ist aber auch längst bekannt, dass eine vergleichsweise schwache Bedämpfung in den Raumkanten den Raum dennoch bereits spürbar entstört. – Was mit Absorption an beliebigen anderen Stellen im Raum nicht gelingt!

Aber bei der Bedämpfung gerade kleiner Räume findet all das keine Berücksichtigung.

Absorption verschlingt die Obertöne

Andererseits hatte Wallace C. Sabine bereits in dieser Schrift – und in seinen späteren Publikationen mit weiteren Fakten immer wieder untermauert – darauf hingewiesen, dass und in wie starken Relationen Absorption die Obertöne in Mitleidenschaft zieht.

(Beitragsbild reproduktiv entnommen: Sabine, Wallace C.: Collected Papers on Acoustics; Forgotten Books 2012)

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DIN 18041 real umgesetzt

Das Nutzsignal ist der eine von zwei Gegenspielern, wenn in DIN 18041 die Rede ist vom „Sprach-Gesamtstörschalldruckpegel-Abstand“. Aber vor lauter „Direktschall“ tritt das Nutzsignal innerhalb der Norm in den Hintergrund, weil die Nachhallzeiten DAS ausschlaggebende Kriterium sind:

Im Sinne dieser Norm ist die frequenzabhängige Betrachtung der Nachhallzeit zwingend erforderlich.“ (DIN 18041:2016-03; Ordnungspunkt 4.2.3 – Anforderungen an die Nachhallzeit; Seite 12)

Ich persönlich spreche lieber vereinfacht vom „Abstand zwischen Nutz- und Störsignal“ – um das 41 Zeichen lange Bandwurmwort der Norm zu umgehen. Aber zugegeben: Damit ist nicht explizit beschrieben, wovon genau die Rede ist. Nämlich von der Differenz der Schallenergie zwischen einerseits den gewollten Signalen und andererseits den störenden Umgebungsgeräuschen.

Nutzsignal verstärken mittels ReFlx®

Wenn in DIN 18041 die Rede davon ist, dass ein bestimmter Lautstärke-Abstand zwischen dem Nutzsignal (Sprache) und den Umgebungsgeräuschen herrschen müsse, dann ist das soweit noch nachvollziehbar. Auch, dass gerade für Personen mit einem erhöhten Bedarf an Sprachklarheit ein leiseres Hintergrundgeräusch hilfreich ist, erscheint noch verständlich.

Dass man hingegen im Sinne der Norm und ausdrücklich gern in Kauf nimmt, das Nutzsignal durch Absorption von Schallenergie ebenfalls zu schwächen, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

ReFlx® entstört den Raum…

Die Konzentration auf den Direktschall wird in der Norm für sog. „kleine“ Räume nicht allein als unbedenklich beschrieben. Sondern sie wird nachgerade eingefordert: „Im Zweifelsfall sollten in Räumen zur Sprach-Information und -Kommunikation eher kürzere als längere Nachhallzeiten realisiert werden.“ (DIN 18041:2016-03; 4.2.3 – Anforderungen an die Nachhallzeit)

In der Realität jedoch entpuppen sich starke Bedämpfungen als ein Erschwernis im Hinblick auf die sprachliche Kommunikation. Eine dumpfe und in den Obertönen und den hochfrequenten Lauten abgeschwächte Sprache ist schwer zu verstehen.

Die METHODE der Norm ist falsch! Insbesondere in der Inklusion sei eine besonders starke Bedämpfung hilfreich; deshalb gibt man für die Raumgruppe A4 noch einmal kürzere „Nachhallzeiten“ vor. Man setzt auf den möglichst reinen Direktschall des gesprochenen Wortes. Jedoch: Der Direktschall reicht bereits ab Distanzen von ca. 4 m eben nicht mehr aus, um für eine hohe Sprachklarheit zu sorgen.

ReFlx® verstärkt das Nutzsignal

Ähnliches gilt ja schon für so genannt „normal Hörende“. Erfordert die Entschlüsselung der Sprachsignale eine hohe Konzentration, dann reißt die Aufmerksamkeit umso schneller ab. – Hat der Kopf jedoch erst einmal abgeschaltet, dann geht das Gesagte in Seminaren oder Schulunterricht unverarbeitet als „Geräuschkulisse“ unter.

Für Personen, die auf Hörgeräte angewiesen sind, geht insbesondere in Räumen, die den Anforderungen gemäß Raumnutzungsart A4 in DIN 18041 (Inklusion) gerecht werden, folglich gar nichts mehr. Das beunruhigt hingegen niemanden: Man „empfiehlt“ ohnehin den Einsatz elektroakustischen Sprechanlagen mit sprachinduktiver Funktion.

„Was an mittleren und hohen Frequenzen durch Absorption verloren ist, das kann auch das teuerste Hörgerät nicht wieder zurückholen“, so Frau Schreier (selbstständige Hörgeräteakustik-Meisterin, Velbert-Langenberg). Und so sind Betroffene auf die induktive Sprachübertragung zwingend angewiesen.

Über die Nachteile, die so starke Bedämpfungen für alle anderen – die Lehrkräfte ebenso wie die Kinder bzw. Jugendlichen – mit sich bringt, spricht man tunlichst nicht. Zum einen möchte niemand dafür angesehen werden, gegen Inklusion eingestellt zu sein. Zum anderen ist per Definition in solchen Räumen dem Arbeitsrecht Genüge getan. Man hat also ohnehin keine rechtliche Handhabe und keinen wirksamen Hebel mehr, um gegenüber dem Kostenträger Handlungsbedarf darzustellen.

Tatsächlich aber kann man die Inklusion vollumfänglich mit rein passiven Mitteln lösen. Und das auch noch nutzbringend für ALLE – und angenehmer für Personen mit Hörgeräten.

ReFlx®: Inklusion ohne Elektroakustik

Durch Hebung des Schalldruckpegels in oberen Mitten und hohen Frequenzen entsteht außerordentliche Sprachklarheit
ReFlx®: Verstärkung der oberen Mittenfrequenzen und der hohen Frequenzen

Impulsmessungen zeigen, dass das ReFlx®-System die Frequenzen zwischen ca. 1.250 Hz und 2.500 Hz um runde 11 bis 18 dB verstärkt. Solche Frequenzen zwischen 2.500 Hz und 5.000 Hz werden immer noch um 5 bis 11 dB gehoben. Schließlich Frequenzen zwischen 5.000 Hz und 10.000 Hz werden um 3 bis 7 dB verstärkt. – Oberhalb von 10.000 Hz und bis über 17.500 Hz finden Verstärkungen um 3 bis 8 dB statt.

Von besonderem Vorteil ist dabei, dass auf diese Weise etwa von 1.250 Hz bis hinauf zu ca. 12.500 Hz ein relativ gleichmäßiges Niveau der Schallenergie erzielt. Das nämlich ist jener Bereich, in dem Sprache tatsächlich überwiegend kodiert ist.

Bei einer absoluten Schwankungsbreite von 8 dB (bis in einzelne Extrema hinein) ist aber im Schnitt die Schwankungsbreite mit 4 dB über einen so weiten Frequenzbereich außergewöhnlich. – Ohne ReFlx®-System beträgt die Schwankungsbreite im selben Frequenzbereich ca. 22 dB.

ReFlx®: Punktlandung für das Nutzsignal

Dennoch sind Räume nicht lauter, die mit dem ReFlx®-System ausgestattet sind – sondern genau umgekehrt:

Das ReFlx®-System beruhigt den Raum und mindert den Gesamtstörschall. Dieses jedoch nicht durch eine pauschal wirkende Absorption – die eben stets auch die hohen Frequenzen des Nutzsignals schwächt – sondern durch die Unterbindung jenes Störschalls, der in den Raumkanten stattfindet und dort andernfalls noch verstärkt würde.

Impulsmessungen decken die positive Wirksamkeit des ReFlx®-Systems gerade auf höhere Frequenzen auf
Auswertung der Messungen von Impulsanregungen in Raum 1002 der Gesamtschule Waltrop
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Pro Sprache & Contra Lärm

Lärm zu bekämpfen ist heutzutage ein Top-Thema. Sprache hingegen wird in der Raumakustik stiefmütterlich behandelt. Mit DIN 18041 erfährt man zwar, wie viel Absorption vermeintlich nötig ist. Und die Rede ist auch deklaratorisch von „guter Hörsamkeit“ und „Sprachverständlichkeit“. Aber klassische Bedämpfungen verschlingen nicht nur, was stört, sondern auch das Nutzsignal.

So verkommt mit DIN 18041 das Schlagwort der „guten Hörsamkeit“ zum leeren Versprechen. Denn zum einen sind nicht das Gegenteil von Lärm nur einfach kurze Nachhallzeiten. Zum anderen erzeugt viel Absorption zwar kurze Nachhallzeiten – geht aber nicht an die Quelle von Lärm heran.

Wenn also in DIN 18041 die Rede ist von „Planungsrichtlinien zur Sicherung der Hörsamkeit vorrangig für die Sprachkommunikation“ (DIN 18041:2016-03, „1 – Anwendungsbereich“; Seite 5), dann ist damit ein Ziel ausgedrückt, aber keine Leistung versprochen. Es wird eine positive Voreingenommenheit geschürt. In Kapitel 4, „Anforderungen und Empfehlungen“, wird auf Seiten 10 und 11 „gute Hörsamkeit“ dann auch tatsächlich in Aussicht gestellt.

Lärm trotz DIN 18041

Zugleich sind in 1. und 2. Novelle der Norm alle Versuche erfolgreich abgewehrt worden, die Bedeutsamkeit der Raumkanten zu berücksichtigen. Geholfen hat dabei, dass es der Forschung noch immer nicht gelungen ist, Raumkante explizit abzubilden, geschweige denn, den Einfluss der Raumkanten auf das Gesamtschallereignis in einem Raum mathematisch zu beschreiben.

Und so gilt der Einfluss der Raumkanten auf die Raumakustik, insbesondere deren Einfluss auf Lärm, als noch immer nicht bewiesen. Allein, der empirische Beweis ist noch immer die Mutter aller Beweise: Der praktische Alltag hat den Einfluss der Raumkanten seit etwa den 1990er Jahren hinreichend oft und vielzählig bewiesen.

Lärm ist ungleich langem Nachhall

Und in diesem Sinne ist der negative Einfluss der Raumkanten auf die Raumakustik sehr wohl bewiesen. Aber den „negativen Einfluss“ zu beweisen klingt so negativ. Darüber hinaus ist es möglich, Raumkante positiv und konstruktiv in Raumplanung mit einzubeziehen:

Das ReFlx®-System bekämpft den Lärm UND – 2-in-1 – sorgt für höchste Klangreinheit und extreme Sprachklarheit.

DIN 18041 erstickt Sprache – etwa in „guter Absicht“?

In Anhang C zu DIN 18041 heißt es unter dem Titel „Sprachkommunikation“:
Ein Raum hat vor allem dann diesbezüglich eine gute Hörsamkeit, wenn Sprachkommunikation darin einwandfrei und störungsfrei stattfinden kann.“ (Seite 27, erster Absatz, Satz 2)

Eine nette Feststellung.

R 122 der Städt. Realschule Waltrop mit dem ReFlx®-System
R 222 der Städt. Realschule Waltrop hat bei vollflächig bedämpfender Decke erst mit Nachrüstung des ReFlx®-Systems die Sprachverständlichkeit zurückgewonnen

Wenn es in Anhang C zu DIN 18041 im dritten Absatz heißt:
Der Sprechapparat des Menschen ist normalerweise für eine Sprechweise auf einen A-bewerteten Schalldruckpegel in 1 m Abstand von 54 dB bis 60 dB […] ausgelegt“ (Seite 27, dritter Absatz, Satz 3),

dann allerdings hat sich die Norm selbst zum Scheitern verurteilt.

Schon die Sprache selbst ist in der Raumakustik eine verkannte Größe. Die vielleicht größte Fehleinschätzung der Norm hingegen ist, dass kurze Nachhallzeiten erforderlich seien, um gute Sprachverständlichkeit zu ermöglichen.

am eigenen Ziel vorbei:

Nicht sachlich, aber in sich selbst schlüssig, heißt es in DIN 18041 auf Seite 19:
Da bei Räumen mit einem Volumen bis ca. 250 m3 keine Gefahr zur akustischen Überdämpfung besteht, kann hier eine vollflächig schallabsorbierende Decke in Kombination mit einer ebenfalls schallabsorbierenden Rückwand eingesetzt werden […].“

DIN 18041 rät nicht gut

Ein wirkliches Verständnis für Raum, Akustik und Sprachkommunikation spiegeln solche Feststellungen nicht wider. Erst recht die alltägliche Praxis beweist, dass durch vollflächig bedämpfende Decken die Sprachverständlichkeit eben gerade nicht begünstigt werden kann.

Und auch, wie Lärm in Innenräumen entsteht, wurde nicht verstanden.

Die Gründe für die Empfehlungen der Norm erschließen sich sachlich nicht, wenn dort mehrfach hervorgehoben wird, man vertrete die Interessen von „Personen mit einem erhöhten Bedürfnis nach guter Hörsamkeit“ (DIN 18041).

DIN 18041: „gute Hörsamkeit“ blendet nur

Etwa die Feststellung in DIN 18041 hinsichtlich sog. „kleiner“ Räume – also gewöhnlicher Klassen- oder Besprechungsräume mit bis zu 250 m3 Raumvolumen – „aufgrund der Raumabmessungen ist eine Überdämpfung […] durch schallabsorbierende Maßnahmen in der Regel nicht zu befürchten“ (DIN 18041:2016-03; 5.3.3 – Kleine Räume mit Volumina bis etwa 250 m3), entbehrt eines jeden Realitätsbezugs.

Damit hat man sich aber auch klar positioniert. Mit DIN 18041 setzt man mittels „im Zweifelsfall“ schrankenloser Absorption nicht einmal auf die Bewältigung von Lärm, sondern allein auf die Kontrolle über die Nachhallzeiten. Die tatsächliche Nutzbarkeit eines Komunikationsraumes steht damit an zweiter Stelle.

Und tatsächlich äußern Lehrkräfte über DIN-gerecht akustisch ausgestattete Räume, man müsse permanent sehr laut sprechen und umgekehrt sehr konzentriert hören.

„Der Unterricht in solchen Räumen ist extrem anstrengend“, so etwa der O-Ton eines Gymnasiallehrers – der damit die zahlreichen Klagen von Lehrkräften aller Schultypen kurz und bündig auf den Punkt gebracht hat.

Und wenn eine Erzieherin verschämt einräumt, sie habe ja selbst die Maßnahmen anfangs erleichtert begrüßt, dann bekräftigt das nur den Irrtum der Norm: Der Lärm, so dieselbe Erzieherin, sei keineswegs bewältigt, sondern noch fast der vorherige.

Laut und öffentlich äußert das hingegen niemand mehr: So bedämpfte Räume gelten als arbeitsrechtlich einwandfrei und sicher. Folglich finden Lehrkräfte sich damit ab, dass die Belastung nun zwar andere, aber nicht geringere sind. Man kann nur leider nichts mehr dagegen tun…

R 122 der Städt. Realschule Waltrop – mit ReFlx®-System
R 122 der Städt. Realschule Waltrop mit ReFlx®-System: hohe Sprachklarheit trotz Nachhallzeiten oberhalb Norm-Vorgaben

Wenn selbst die Arbeitsschutzregel ASR A3.7 der ‚Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin‘ sich am Nachhall orientiert und analog zu DIN 18041 bedämpfte Räume rechtlich frei spricht… gibt es dann überhaupt andere Wege für die Raumakustik und geht dann überhaupt MEHR Sprachverständlichkeit?

Lärmbekämpfung – ein wichtiges Anliegen

Ja! – Das geht. Und eine ASR A3.7 möchte andere Lösungsansätze auch mindestens nicht behindern – ganz im Gegensatz zu DIN 18041, die in Richtung der bloßen Absorption klar festgezurrt ist.

Deshalb lautet es in Satz 5 der ASR A3.7, also bereits einleitend: „Wählt der Arbeitgeber eine andere Lösung, muss er damit mindestens die gleiche Sicherheit und den gleichen Schutz der Gesundheit für die Beschäftigten erreichen.“

Auf diesem Wege stellt die BAuA* als Herausgeberin der ASR A3.7 die Lärmbekämpfung nicht als weniger wichtig hin. Aber sie setzt jene Vorgaben außer Kraft, die sie selbst später beschreibt. Und die, wie sollte es anders sein, auch die Norm im Wesentlichen identisch als verbindlich suggeriert.

Lärm bewältigen + extreme Sprachklarheit:

Mit dem ReFlx®-System. Und vorläufig allein mit dem ReFlx®-System.
Mit Kantenabsorbern und auch mit Plattenresonatoren – die die Norm sämtlich bisher erfolgreich zurückgedrängt hat – kann bereits seit etwa den 1990er Jahren sinnvoll Linderung von Lärmproblemen erlangt werden: über die Entstörung der Raumkanten. Auch kann so sehr wohl die Bedeutsamkeit von Raumkante unter Beweis gestellt werden.

Aber allein das ReFlx®-System bietet seit 2020 den „Turbo“ in Sachen Sprachklarheit:

ReFlx®-System als „Booster“ für Sprache

Das ReFlx®-System entstört die Raumkanten. Das ist die Lärmbekämpfung – vergleichbar Kantenabsorbern. Das ReFlx®-System verstärkt aber zugleich die hohen mittleren und die hohen Frequenzen. Das ist die Sprachverständlichkeit par excellence – vergleichbar mit nichts anderem.

erfolgreich ohne Elektroakustik – ReFlx® leistet Lärmbekämpfung + Sprachklarheit in einem: Inklusion in R 1002 der Gesamtschule Waltrop

Zugleich nämlich – während das ReFlx®-System zur Entstörung der Raumkanten poröse und Schall absorbierende Materialien gar nicht benötigt – reflektiert das ReFlx®-System in optimalem Winkel die nützlichen Frequenzen. Im Bereich von ca. 1.250 bis über 17.500 Hz wird der Schalldruck um bis zu 18 dB verstärkt – und zwischen 1.250 und 11.000 Hz sogar mit einer fast gleichmäßigen Intensität.

On the top: Auch mit einer gleichmäßigen Intensität im ganzen Raum, wie Messungen der STI-Werte gezeigt haben.

Fast unabhängig von der übrigen Raumausstattung wird gleichsam ein eigenständiger Hörraum erschaffen, der sogar elektroakustische Sprechanlagen für Personen mit Hörgeräten überflüssig macht.

Verlinkung zur ausführlichen Beschreibung (bitte auf das Bild klicken)

So stellt das ReFlx®-System eine Methode dar, mit der unabhängig von Energie, Wartung und Reparatur eine immerwährend maximale Klarheit von Sprache gewährleistet werden kann.

  • BAuA = Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
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Nachweis: Impulsmessung

Erst Impulsmessungen haben jenen Nachweis erbracht, den die STI-Werte schuldig bleiben. Ich hatte in einem eigenen Beitrag ausgeführt, inwieweit die STI-Werte in Bezug auf das ReFlx®-System zwar einen wichtigen Hinweis bieten, aber letztlich nicht hinreichend objektiv sind.

Im Frequenzbereich von 1.250 Hz bis ca. 12.500 Hz steigt dank ReFlx® die Schallintensität auf ein einmalig hohes und ungewohnt gleichmäßiges Niveau an. Genau diese Intensität in den Höhen sorgt für eine extreme Sprachklarheit. Damit macht eine Impulsmessung sichtbar und bestätigt analytisch, was bisher als „subjektiver Eindruck“ galt.

Dieser Nachweis ist nicht derjenige, den viele erwarten oder gar fordern. Aber das liegt nicht an der Nachweismethode. Sondern die gängige Methode der Richtlinien ist für Kommunikationsräume ebenso fehlerhaft, wie die Praxis des formalen Nachweises.

So genügt nun ein Blick auf die grafische Auswertung der Impulsmessungen, um verstehen zu können, weshalb die Sprachklarheit so einzigartig ist – nachdem ein Raum allein mit dem ReFlx®-System ausgestattet ist. Gerade die oberen Mittenfrequenzen und die hohen Frequenzen sind nun auf hohem Niveau gleichmäßig im Raum präsent. Gerade in diesem Frequenzbereich erzeugt das ReFlx®-System eine gleichmäßigere zeitliche Ausbreitung bei höchster energetischer Präsenz – genau in dem Bereich, der für Sprache so wesentlich ist.

Eine Messung der Nachhallzeiten, wie in DIN 18041 „zwingend“ gefordert“, kann diesen Nachweis überhaupt nicht erbringen. Weil es am so genannten Nachhall ja gar nicht liegt.

Dennoch…

… bedient das ReFlx®-System DIN 18041.

… nämlich an einem anderen Punkt, der viel wichtiger ist als der Nachhall. – Letzterer jedoch, der Nachhall, wird mit DIN 18041 zum Kernkriterium erhoben:

Durch die Heranziehung des Nachhalls als unverzichtbarem Kriterium richtet die Norm den Fokus in der Raumakustik für Kommunikationsräume auf ein Kriterium, das tatsächlich höchstens zweitrangig ist.

Die Relevanz der hohen Frequenzen wird in der Norm zwar erwähnt – jedoch erst im rein „informativen“ Anhang F. Im regulativen Teil wird ein Bereich von 100 Hz – 4.000 Hz behandelt – und im Kapitel 3, „Begriffe“, gar der Eindruck erweckt, Sprache finde relevant nur in den Mittenquenzen statt:

„3.11 Soll-Nachhallzeit […] Anmerkung 3 zum Begriff: Die Soll-Nachhallzeit bezieht sich auf mittlere Frequenzen (500 Hz bzw. 1000 Hz)“ (DIN 18041:2016-03)

Nachweis gelungen: ReFlx® als Instrument der Gleichbehandlung

Erst die Impulsmessungen machen sichtbar, was ReFlx® bewirkt – und weshalb es für eine so hohe Klarheit von Sprache sorgt.

Von dem raumakustischen Charakter, den das ReFlx®-System realisiert, können nun alle Personen in einem Kommunikationsraum in gleicher Weise profitieren.

In KiTas, Schulen, Weiterbildungseinrichtungen, Hochschulen oder Universitäten, in Unternehmen und Verwaltungen: Erziehende, Lehrkräfte oder Dozierende ebenso wie Kinder, Jugendliche oder Seminarteilnehmende lernen, diskutieren, erörtern ohne Stress.

– In allen Fällen aber sind auch Personen, die auf Hörgeräte angewiesen sind, ganzheitlich mit einbezogen. Ohne dass es elektroakustischer Zusatzausstattungen bedarf.

DAS ist INKLUSION.

Das ReFlx®-System realisiert eine extreme Klangreinheit in Innenräumen und greift CHANCENGLEICHHEIT nicht nur als Slogan auf. Sondern mit dem ReFlx®-System wird CHANCENGLEICHHEIT endlich vollumfänglich ernst genommen.

Für die Impulsmessung ist der Raum mit Glide-Sweeps beschallt worden.

Impulsmessung zeigt: Verstärkung bei 1.250 Hz – oberhalb 17.500 Hz

Der Nachweis über die Wirksamkeit von akustischen Maßnahmen kann noch hundert Male mittels Nachhallzeiten eingefordert werden… Es bleibt, was es ist: ein unbrauchbares Kriterium. Nicht der sog. „Nachhall“ entscheidet über die Sprachverständlichkeit, sondern die Kraft der höheren Frequenzen.

Denn Sprache findet ausschließlich im energiearmen höheren Frequenzbereich statt. Selbst die so genannten „Stimmhaften“ – alle Vokale und einige der Konsonanten – erlangen ihren sprachlichen Kodierungswert allein im Mundraum. So gilt für die Vokale, dass die Formung des Mundraumes den Buchstaben-Code abbildet, nicht die Stimmbildung in der Kehle!

Genau betrachtet ‚übervorteilt‘ die Reflexion an der Frontplatte des ReFlx®-Systems mittlere und höhere Schallanteile des Sprachsignals gegenüber tieferen Frequenzen – und hebt somit das Sprachsignal noch einmal deutlicher über die Grundgeräuschkulisse, als das umgekehrt durch rein absorbierende Maßnahmen je erlangt werden könnte.“ (Gerhard Ochsenfeld: Durch die Raumakustik muss ein Ruck gehen, BoD – 2022; Seite 492)

Aber diese „Übervorteilung“ ist zugleich auch ein Ausgleich für die Luftabsorption – die bereits in den formal „kleinen“ Räumen seine nachteilig Auswirkung entfaltet. Denn die energiearmen höheren Frequenzen gelangen auch in der Luft und auch auf scheinbar kurze Distanzen nicht weit genug.

das ReFlx®-System harmonisiert die Frequenzen und verstärkt die höheren Frequenzen deutlich zugunsten der Sprachverständlichkeit
R 1002 der Gesamtschule Waltrop, mit ReFlx®-System

Nachweis: Harmonisierung der Frequenzanteile

Das ReFlx®-System erzeugt mit einer sehr hohen Unabhängigkeit von anderen räumlichen Faktoren einen hochauflösenden Klangraum genau in dem für Sprachkommunikation relevanten Frequenzbereich. So entsteht eine außerordentlich gute Sprachverständlichkeit – die mitten oder ganz hinten im Raum genauso gut ist wie ganz vorn.

Ich selbst nenne es lieber Sprachdeutlichkeit oder Sprachklarheit.

Der Vergleich der Wasserfall-Diagramme (zeitliche Verläufe) zeigt noch deutlicher, wie das ReFlx®-System wirkt – hier im Ausschnitt von ca. 900 Hz aufwärts ein bisschen tiefer ins Detail, also zu obigem Schaubild hier nun ergänzend:

Die Impulsmessung im Wasserfalldiagramm

Das ReFlx®-System hebt die Schallintensität der Frequenzen zwischen ca. 1.250 Hz und 12.800 Hz massiv und außerordentlich gleichmäßig an.
Hebung der Frequenzen von ca. 1.250 – 12.500 Hz auf fast gleichmäßiges Niveau: Der „Berg“ im Vordergrund zeigt die Messresultate OHNE ReFlx®.

Auf diese Weise werden sogar elektroakustische Unterstützungen für schwer Hörende überflüssig: Inklusion auch ganz ohne Elektroakustik – vorbehaltlos, vollumfänglich und selbstverständlich.

Allein mithilfe der individuellen Hörgeräte können Personen, die auf Hörgeräte angewiesen sind, sich vollumfänglich in einem mit dem ReFlx®-System ausgestatteten Raum kommunikativ beteiligen und somit im Wortsinn barrierefrei einbringen.

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Raumkanten – oder Nachhall?

Die Raumkanten beeinflussen das Schallfeld in einem Raum umso stärker, je kleiner ein Raum ist. Insbesondere in so genannt „kleinen“ Räumen (bis 250 m3) sind es daher das Kantenvolumen, das die Raumakustik dominiert. Diesen Dominator unter den Störeinflüssen sollte man primär berücksichtigen und primär behandeln.

Bei akustischen Messungen hingegen werden – unter dem Oberbegriff des „Nachhalls“ und aus technischen Gründen – solche Störungen, die im Kantenvolumen entstehen, und der wirkliche Nachhall als eine Einheit abgehandelt. So entsteht ein Zerrbild von der wahren Raumakustik, das mit der Realität wenig gemein hat. Denn die sog. „Nachhallzeiten“ bemessen tatsächlich das Abklingen des GESAMTSCHALLEREIGNISses in einem Raum.

Man muss sich bewusst machen, dass also mit „Nachhall“ nicht die „Halligkeit“ eines Raumes bezeichnet ist. Auch wenn man das geläufig durchaus so gleichsetzt.

Kurze „Nachhallzeiten“ gelten als DAS zentrale Kriterium für eine „gute Hörsamkeit“ in Räumen. Diese schlichte Regel wird bemerkenswert selten in Frage gestellt – wenn man bedenkt, dass in der Akustikbranche gut bekannt ist: Sie ist falsch. „Eine kurze Nachhallzeit bedeutet noch lange nicht, dass in einem Raum auch eine gute Sprachverständlichkeit herrscht.“ Das habe ich häufig genug, und doch stets nur in vertraulichen Gesprächen, eingeräumt bekommen.

dezidierte Beobachtung der Raumkanten

Die Aufgabenstellung für die Forschung lautet also, die Raumakustik über andere Daten deutlich klarer zu beleuchten als bisher. In erster Linie muss man sich dabei auf das Kantenvolumen konzentrieren. Zugleich muss die Analyse alltagstauglich bleiben – folglich muss sie einfach zu bedienen, mobil und kostengünstig sein. Aber vor allem muss sie der Realität näher kommen, als das bisher der Fall ist.

Wenn DIN 18041 verlangt: „Im Sinne dieser Norm ist die frequenzabhängige Betrachtung der Nachhallzeit zwingend erforderlich“ (DIN 18041:2016-03; 4.2.3 – Anforderungen an die Nachhallzeit), dann ist genau DAS nicht realistisch. Und der Verdacht lässt sich kaum noch übersehen, dass eine solche Erwartung schlicht zweckgerichtet ist.

Denn viel zu lange schon ist der Einfluss der Raumkanten grundsätzlich bekannt. Allein, an hinreichend genauen Analysen und folglich technisch gestützen Belegen fehlt es noch. Aber um die Norm zurückzuweisen, ist längst genug bekannt über den Einfluss des Kantenvolumens. Mit einem lapidaren: „Man weiß aber, dass sich eine angemessen starke Bedämpfung günstig auf die Hörsamkeit auswirkt“ (DIN 18041:2016-03; 1 – Anwendungsbereich) kann sich – wer noch ernst genommen werden möchte – nicht mehr herausreden.

Zum ReFlx®-System wird schon mal gern angemerkt, die Wirksamkeit sei ja noch nicht nachgewiesen. Tatsächlich hingegen ist es so, dass man dessen Wirksamkeit allein auf der Grundlage der Nachweiserfordernisse gemäß DIN 18041 nicht nachweisen kann. Denn DIN 18041 erhebt ein Kritikerium zur ausschlaggebenden Größe, das eine tatsächlich nur untergeordnete Rolle spielt. Der NACHHALL entscheidet nur untergeordnet über die Sprachverständlichkeit.

Kriterium aus DIN 18041…

Im „Prüfbericht mit Begutachtung“ der SG-Bauakustik (Institut für schalltechnische Produktoptimierung; Mülheim/Ruhr und Schornsheim) ist nicht nur die Rede von „ausgezeichneten STI-Beurteilungsergebnissen“ (Sprachverständlichkeitsindex). Sondern dort tauchen auch Messungen zum Ablenkungsabstand auf – einem Kriterium, mit dem man in Großraumbüros, nicht aber in Kommunikationsräumen arbeitet.

… ist fast belanglos

Der Nachhall im begutachteten Raum ist spürbar ausgeprägter, als mit DIN 18041 als ideal dargestellt wird. Die Klarheit von Sprache hingegen fällt EXTREM gut aus! Und so kann schwerlich der Nachhall einen verlässlichen Hinweis geben, dass oder weshalb ReFlx® so deutlich der Sprachverständlichkeit dient. Vor allem aber: Der Nachhall beweist NICHT, dass ReFlx® schlecht wirksam sei.

ReFlx®-System in den Raumkanten ist kein „klassischer“ Kantenabsorber

Größere Klarheit bietet die Ergänzung durch Impulsmessungen – auf die ich später noch kurz eingehen möchte. Die Berechnungen der Werte im Sprachverständlichkeitsindex (STI) nämlich beziehen die Nachhallzeiten mit ein. Folglich verschleiern STI-Werte die tatsächliche Klarheit der Sprache ein wenig. Die STI-Werte stellen sich als schlechter dar, als sie bei korrekter Bewertung sein müssten. 

Zunächst aber möchte ich auf den Ablenkungsabstand eingehen, den Herr Grüll im Rahmen des Gutachtens mit erfasst hat.

Impulsmessungen offenbaren die Hebung der hohen Frequenzen durch ReFlx-System

Raumkanten im Fokus: ReFlx®

Der ABLENKUNGSABSTAND beschreibt, ab welcher Distanz zwischen Sprachquelle und Hörort Sprachäußerungen so klar erscheinen, dass man unwillkürlich „abgelenkt“ wird. Als Kriterium im Kommunikationsräumen wird also üblicherweise der Ablenkungsabstand nicht einbezogen. Tatsächlich beschreibt der Ablenkungsabstand jene räumliche Distanz, ab der der STI-Wert unter 0,5 fällt. Dieser Abstand beträgt für das ReFlx®-System im untersuchten Raum 49,6 m.

Eine solche Distanz lässt aufhorchen – und wirkt eher wie ein falsches Ergebnis. Aber auch, weil eine solche Messung für Kommunikationsräume ungeeignet ist, weisen Fachleute dieses Messergebnis als irrelevant zurück. Ich möchte anmerken, dass all das auch Herrn Grüll bewusst ist! In der Gesamtschau hingegen liefert auch diese Messung sehr wohl Hinweise auf die Wirkungsweise und Effektivität des ReFlx®-Systems.

Denn allein die Luftdämpfung hätte der Klarheit des gesprochenen Wortes über eine Distanz von knappen 50 m den Garaus gemacht. Nimmt man nun aber zusätzlich die Impulsmessungen zur Hand, so wird klar, was STI-Werte und Ablenkungsabstand aussagen. Frequenzen ab ca. 1.250 Hz aufwärts nämlich werden mithilfe des ReFlx®-Systems mit bis zu 18 dB verstärkt.

Berücksichtigt man auch noch, dass die STI-Werte gemäß Gutachten in der größten und in der kleinsten Distanz am höchsten sind (nämlich bei ca. 2,5 m und ca. 7,5 m), dann wird deutlich, wie ausgewogen das Schallfeld im Raum dank ReFlx® ist. Die Werte in den mittleren Distanzen von ca. 4 bis 6 m fallen – in den Zahlenwerten in der 2. Stelle hinter dem Komma – tendenziell schwächer aus.

erst Impulsmessungen bringen Klarheit

Die Impulsmessungen zeigen sehr deutlich, wie ab ca. 1.250 Hz – und bis hinauf zu 12.500 Hz – die Schalldruckpegel verstärkt und auf ein recht gleichmäßiges Niveau gehoben werden (siehe Abb. weiter oben). Im Zusammenhang mit dem Gutachten zeigen die Impulsmessungen, weshalb es zu einer so hohen Klarheit von Sprache kommt. Obgleich gemäß DIN 18041 – nämlich ausweislich der langen Nachhallzeiten – die Sprachverständlichkeit höchstens mäßig sein sollte, ist der sprachliche Austausch gerade besonders angenehm und nicht anstrengend.

Raumkanten: in DIN 18041 verschwiegen

Nun spiegeln jedoch in Wahrheit Messungen der Nachhallzeiten gar nicht den eigentlichen Nachhall wider – sondern undifferenziert das ABKLINGEN des GESAMTSCHALLEREIGNISSES.

Schon lange VOR der Entwicklung des ReFlx®-Systems hatten reine Kantenabsorber aufgezeigt, dass etwas am „Nachhall“ als Kriterium für die Klarheit des Raumklanges nicht stimmen könne. Das ReFlx®-System belegt unmissverständlich, dass der Nachhall als Kriterium für „gute Hörsamkeit“ überhaupt nicht taugt. Die sog. „Nachhallzeiten“ stellen eher unspezifische Analysewerte dar.

Dennoch erhebt die Norm das Kriterium des Nachhalls zum Kern der Betrachtungen: „Im Sinne dieser Norm ist die frequenzabhängige Betrachtung der Nachhallzeit zwingend erforderlich„, so DIN 18041:2016-03 auf Seite 12 (Unterordnung 4.2.3 – „Anforderungen an die Nachhallzeit“).

der Nachhall im Kölner Wasserspeicher beträgt 26 Sekunden
Repro (Ausschnitt) vom Innencover der LP „Vor der Flut“ (Publikation 1985). Der Kölner Wasserspeicher, hier nach Sanierung und bei beginnender Flutung – ein faszinierender Klangraum.

Die Nachhallzeiten werden durch die Entstörung des Kantenvolumens nur vergleichsweise geringfügig gesenkt! … während aber zugleich die Entstörung der Raumkanten den größten Einfluss nimmt auf die Klarheit von Raumklang. Etwaig ist also auch die Aussagekraft der STI-Werte begrenzt zuverlässig, auch wenn diese die wohl deutlichste Aussage beiten. Die frequenzabhängigen Nachhallzeiten jedenfalls sind für Kommunikationsräume ein Kriterium ohne Wert.

Nachhall im Kölner Wasserspeicher

Ein sehr eindrucksvoller Nachhall hatte sich im unterirdisch angelegten Kölner Wasserspeicher „Severin“ gezeigt (Abbildung: siehe oben), als dieser 1984 zwecks Sanierungsarbeiten trockengelegt worden war. Zahlreiche Musikerinnen und Musiker haben diesen Nachhall recht spontan kreativ genutzt. Die Wasserwerke hatten die um einen Monat hinausgezögerte Flutung des restaurierten Speichers zugesichert.

Die niedrige Deckenhöhe des Wasserspeichers, regelmäßige Wandprofile und die eckigen Säulen lassen regelmäßige Rückwürfe zu. Im Gegensatz dazu etwa die runden Stützsäulen in Kirchenhallen sorgen begünstigend für Diffusion.

R 1002 der Gesamtschule Waltrop: ReFlx®-System in den Raumkanten macht Inklusion ohne Elektroakustik möglich
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Lärmbekämpfung

Lärmbekämpfung in Räumen muss sich auf die Raumkanten stützen– nicht auf die Begrenzungsflächen eines Raumes. Wegen des besonderen Störpotenzials der Raumkanten sind es also diese, auf die man zu allererst schauen muss.

… statt Absorption auf Teufel-komm‘-raus

Was in der Raumakustik als „Stand der Technik“ gilt, wäre böswillig, wenn es nicht schlicht ein Irrtum wäre:

Es ist sachlich nicht richtig, dass ein kurzer Nachhall für die Klarheit von Raumklang und eine so genannt „gute Hörsamkeit“ sorgt. Nicht einmal der Lärmbekämpfung dienen starke Bedämpfungen, obwohl die Räume dann auf das erste Hören ruhig erscheinen. Sondern der Nachhall ist ein subjektiv sehr unterschiedlich empfundenes Kriterium für so etwas wie akustischen Komfort.

Es ist weiterhin sachlich nicht richtig, dass es mehr oder weniger egal sei, wo absorbierende Oberflächen installiert werden. Sondern erstens ist es wichtig, WO man überschüssige Schallenergie einfängt. Und zweitens ist es selten richtig, dieses durch poröse Absorber zu leisten.

In der Lärmbekämpfung aber tut man genau das viel und gern: Absorbieren was das Zeug hält, vorzugsweise mit porösen Materialien.

ReFlx®: Lärmbekämpfung ohne Nebenwirkungen

Wenn ich mit der folgenden Abbildung nun aber selbst poröses Material zeige, dann mag Irritation aufkommen. Der Unterschied jedoch ist, dass dieses absorbierende Material die überschüssige Schallenergie im überwiegend geschlossenen Kantenvolumen absorbiert. Der Frontreflektor definiert den Umfang und Charakter der Wirksamkeit innerhalb des Frequenzbandes. Jedoch, was an Schallenergie hinter den Frontreflektor gelangt ist, soll ohnehin nicht mehr zurück in den Raum gelangen.

Im gezeigten Beispiel wird durch den Einsatz von porösem Material die Wirksamkeit zugunsten der Inklusion sehr wohl verstärkt. Hingegen wird das Frequenzspektrum nicht beeinträchtigt.

das ReFlx-System  während der Montage
eine Variante des ReFlx®-Systems: Montage-Zwischenschritt zeigt das Trägerelement

Auch ist nicht richtig, dass die Senkung des Nachhalls für Klangqualität und Komfortgefühl sorgt. Sondern in Umgebungen mit geringer Nachhallzeit sind die mittleren und höheren Frequenzen besonders stark beeinträchtigt. Deshalb klingen Räume umso muffiger, dumpfer, beengter, je stärker sie bedämpft sind.

Starke Bedämpfungen führen somit oft dazu, dass Räume als erdrückend oder deprimierend wahrgenommen werden. Das hat auch damit zu tun, dass die Sprachkommunikation in stark bedämpften Räumen sehr anstrengend ist. Man ist gezwungen, lauter zu sprechen – und man muss umso mehr die Ohren spitzen. Darüber hinaus nimmt starke Bedämpfung dem Gehirn auch die Fähigkeit, sich über den Gehörsinn Informationen über seine Umgebung einzuholen.

Hörensinn ist 24/7 aktiv

Ohnehin ist bereits seit Jahrzehnten weithin bekannt, was die meisten in der Akustikbranche Tätigen auch gern, mit Amüsement und offen einräumen:

„Ist die Nachhallzeit kurz, dann ist die Sprachverständlichkeit noch lange nicht gut. … ist der Raumklang nicht zwangsläufig klar und rein.“

Auch die kritischen Betrachtungen, die Wallace C. Sabine schon vor über 100 Jahren gegenüber der Absorption beigetragen hatte, könnten für die Wissenschaft Ansporn genug sein, der porösen Absorption und starken Bedämpfungen mit deutlicher Skepsis zu begegnen.

Maßgeblich für die Klarheit oder Reinheit von Klang ist das Ausmaß der Bewältigung von Störeinflüssen der Raumkanten UND zugleich der Ausgleich, die Harmonisierung der tatsächlichen Schallenergie innerhalb des Frequenzbandes. Es geht dabei um nicht weniger als die bloße Energie.

Schall erliegt in Abhängigkeit von den Frequenzen in unterschiedlichem Maße sowohl allein schon der Luftdämpfung, als auch der Absorption durch unterschiedliche Materialien und Körper (im weitesten Sinne: von anwesenden Personen bis zu Gegenständen aller Art oder auch baulichen Gegebenheiten). Dabei allerdings ist, von „Wellenlängen“ auszugehen, ein Irrweg und eine fehlerhafte Modellvorstellung.

Bedämpfung: nicht automatisch Lärmbekämpfung

Die Installation des ReFlx®-Systems sorgt dafür, dass ruhig und entspannt gesprochen werden kann.

Die oberen Mittenfrequenzen und die hohen Frequenzen – die allein durch die Luftdämpfung ab ca. 4 Metern Entfernung zu originär Sprechenden bzw. zu einer Lautsprecherquelle bereits zu stark abgeschwächt sind – erfahren mittels ReFlx® eine so deutliche Verstärkung, dass in durchschnittlich großen Klassenräumen oder Besprechungsräumen das Verstehen von Sprache an JEDEM Hörort im Raum gleich gut gelingt.

Umgekehrt kann man an jedem beliebigen Ort in einem solchen Klassenraum oder Besprechungsraum einen Einwurf oder Beitrag leisten: Jeder an jedem anderen Hörort im Raum kann ihn einwandfrei verstehen.

gute Hörsamkeit = entspannte Atmosphäre

Das – nun auf eine Schulklasse bezogen – führt dazu, dass Lehrkräfte eine deutliche Entlastung verspüren… und entspannt unterrichten. Die Nerven von Lehrkräften zu schonen UND zugleich Schülerinnen und Schülern das Verstehen und die Teilnahme am sprachlichen Austausch zu erleichtern, führt „wie von selbst“ zu einer effektiveren Unterrichtung. – Und zu ECHTER Chancengleichheit für Kinder und Jugendliche.

Oder auf Unternehmen oder Verwaltungen bezogen, führt eine gute Raumakustik zu einer entspannten Atmosphäre bei Besprechungen, Verhandlungen, Seminaren…

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Sprache lernen: Spracherwerb in KiTas

Ich hatte für lange Zeit mit aller Zurückhaltung respektiert, dass der Ruf in KiTas schlicht nach Absorption gang und gäbe sei: Die Bevorzugung vollflächig bedämpfender Decken erschien naheliegend – wegen des Lärm-Problems. Aber dass Kinder in KiTas Sprache lernen, ist eines der wichtigsten Ziele der frühkindlichen Erziehung.

Tatsächlich musste außerdem nicht nur ich selbst wiederholt vor Ort feststellen, sondern bekam auch in den verschiedensten Einrichtungen von Erzieherinnen immer wieder bestätigt, dass selbst mit sehr stark bedämpfenden Deckensystemen der Lärm in Betreuungsräumen nicht bewältigt ist!

Das ist an sich auch vollkommen logisch: Schallharte Flächen reflektieren Schall, verstärken ihn aber nicht. Raumkanten hingegen sind, vereinfachend dargestellt, wie „Trichter“… und reflektieren Schall nicht einfach, sondern potenzieren die Schallenergie.

ReFlx-System im OGS-Begtreuungsraum der Lindgren-2-Schule, Waltrop

Man investiert einen großen Aufwand in die Installation „vollflächig bedämpfender Decken“. Viel Schallabsorption bringt auch stets viel Ruhe – der spontan und gern das überschwängliche Lob gilt.

Aber sobald die Kinder laut werden, entstehen weiterhin Lärmspitzen, die wegen der hohen Kinderstimmen in den Ohren schrill und klirrend hämmern. Klagen über diese Enttäuschung höre ich immer wieder. Und das Schamgefühl wird auch mal offen ausgesprochen: Man habe sich anfänglich begeistert gezeigt – nach Sanierungen oder Nachrüstungen zugunsten der Lärmbekämpfung.

Auch für KiTas gilt, dass Lärmbekämpfung grundsätzlich in den Raukanten beginnt. Darüber hinaus ist gerade in KiTas die Klarheit von Raumklang wichtig: nämlich eine gute Sprachverständlichkeit. Denn der Spracherwerb steht und fällt mit der Deutlichkeit der gehörten Worte und Sätze: „Sprache lernen“ heißt im frühen Kindesalter schlicht, Sprache zu hören.

Sprache lernen + Sprachverständlichkeit

Ein anderer Grund, weshalb ich zu dem Thema der Sprachverständlichkeit in KiTas nicht mehr respektvoll schweigen kann, sind Neurobiologen. Deren Forschung hat bedeutsame Erkenntnissprünge dahingehend erbracht, wie Gehirn lernt und wie Neuronen wirklich funktionieren. Insbesondere seit den Nuller-Jahren unseres Jahrhunderts ist man hier bedeutsam weiter gekommen.

Die Titelabbildung geht auf James J. Heckman zurück. Dieser amerikanische Ökonomen hatte sich u. a. mit der Frage befasst, wann Investitionen in die Bildung die höchste Rendite abwerfen.

Oder ich fasse Manfred Spitzer aus einem seiner Vorträge kurz: „Wenn Sie einen Euro in Bildung investieren wollen – wo tun Sie das? Im Kindergarten.“

KiTa ist auch sprachlich: Prägungsphase

Spitzer weist immer wieder mit Nachdruck darauf hin, wie wichtig gerade der Spracherwerb gerade in KiTas ist. Kaum eine Phase ist wichtiger für Spracherwerb & Sprachentwicklung der Kinder, als die der 3- bis 6-Jährigen. Und gerade in der Gegenwart, in der zunehmend Kinder mit Migrationshintergrund in den KiTas sind, gewinnt dieses Thema an Bedeutung. Die KiTa bedeutet für diese Kinder oft auch den erstmaligen Eintritt in die deutschsprachige Gesellschaft. KiTa-Phase ist zugleich Prägungsphase. Nicht nur sozial, sondern auch sprachlich! Und so wird die KiTa auch zum Nährboden für Chancengleichheit – oder die Manifestation von sozialer Benachteiligung.

Maßgeblich und in erster Linie der Spracherwerb im frühen Kindesalter entscheidet über die CHANCENGLEICHHEIT – des Kindes und im späteren Leben. Weniger das Bildungsangebot in der Schulzeit, als vielmehr der Spracherwerb im KiTa-Alter legt bereits ein Fundament für den späteren Zugang zu Bildung.

Raumkante entscheidet über Chancengleichheit

Im gesellschaftlichen Durchschnitt – das ist ja längst kein Geheimnis mehr – zeigt sich, dass bereits früh Wege vorgezeichnet werden. Je früher die Umstände misslich sind, desto mehr Türen bleiben später verschlossen. Oder: … desto mehr Weichen werden individuell falsch gestellt. Chancengleichheit ist im langen Erwachsenenleben bedeutsam – wird aber im Wesentlichen im Kindesalter entschieden.

Deshalb ist eine außerordentliche Klarheit von Sprache in den Räumlichkeiten von Kindertageseinrichtungen von so zentraler Wichtigkeit!

Das ReFlx®-System erschafft solche Klarheit von Raumklang, erschafft eine extreme Sprachdeutlichkeit, erbringt eine Sprachverständlichkeit der höchsten Qualität. Und – weil es eine grundlegende Neuentwicklung von 2020 ist – KANN das zur Zeit ALLEIN das ReFlx®-System.