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Versuche belegen: gern schallhart

Unter Fachleuten kostet es einige wenige kaum ein Schulterzucken. Die meisten hingegen reagieren mit Erstaunen, gar mit brüsker Zurückweisung. Der negative Einfluss der Raumkanten auf die Raumakustik lässt sich auch schallhart ausschalten? Versuche und praktische Alltagsanwendungen belegen das eindeutig.

„Dass Kantenabsorber etwas bewirken können, das kennt man ja. Aber schallhart geht das nicht“, so ein O-Ton, dem ich hier nun aus Rücksicht keine Person zuordnen möchte.

Oder: „Tatsächlich kann ich Ihre Argumentation aus physikalischer und akustischer Sicht nicht nachvollziehen“, so ein Professor in seiner eMail-Antwort. Nach weiteren Hinweisen lenkte er etwas ein: „Die von Ihnen angesprochene Wirkung erschließt sich mir schon insofern, als dass […] eine gzieltere Streuung/Reflexion erreicht wird, die den energetischen Anteil von nützlichen Reflexionen zum Nachhallanteil verschiebt […].“

Fachwelt weist gern zurück…

Diesen Satz schloss er mit zurückhaltendem Verständnis. „[…] und somit insbesondere für Hörbehinderte von Vorteil sein kann, zumal stark erhöhte Absorption den Schallpegel absenkt, was für genannte Personenkreise vermutlich ungünstig ist.“ – Maßvolle Skepsis. So weit, so gut.

Dazu wiederum widersprüchlich endet er seine eMail mit den Worten: „Ich bin weiterhin der Überzeugung, dass ein geringer Nachhall bei noch ausreichend hohem Sprachschalldruckpegel ein für gute Sprachverständlichkeit in Klassenräumen ausreichendes und bewährtes Konzept ist.“

… was offensichtlich ist

Auch hier: Ohne Nennung des Absenders, ohne Organisation, ohne Ort. Es könnte demjenigen jetzt oder später einmal peinlich sein. Oder – um die eigene Ehre zu retten – mögen mir solche „Kritiker“ später entgegenhalten, ich hätte mich nicht klar und verständlich ausgedrückt…

Aber was mag missverständlich daran sein, wenn ich ausführe, dass ich meine Versuche mithin mit Feinsteinzeugen durchgeführt habe? Oder was ist nicht zu verstehen, wenn ich verschiedene Versuchsaufbauten sehr genau beschrieben habe.

Beweist es mein Konzept als falsch, wenn Fachleute den Weg nach Waltrop scheuen, weil er ihnen zu weit ist? Muss ich denn etwa die Installation in einer Immobilie zum Zweifler tragen? Wohl kaum.

Und mehr noch: Das ReFlx®-System beweist sich erfolgreich sogar in der Inklusion von Hörgeräte tragenden Schülern. Nämlich in der Gesamtschule Waltrop.

Was auf den ersten Blick paradox erscheinen mag, mutet nur deshalb widersprüchlich an, weil es den Gewohnheiten widerspricht. Seit Jahrzehnten hat man sich auf die (vermeintlich) positive Kraft der Absorption eingeschworen. Bekanntlich nicht zuletzt Kraft DIN 18041.

Das muss man erst einmal hinter sich lassen…

Um meine These zu überprüfen, hatte ich Mitte 2020 damit begonnen, diverse Versuche durchzuführen. Prototypen aus schallharten Materialien, u. a. Feinsteinzeugen (weil diese günstiger verfügbar sind als Glas, bei fast gleicher spezifischer Dichte), bewiesen, dass die Grundannahme korrekt ist.

Versuche mit verzinktem Stahlblech

Raumakustik schallhart optimieren

Für Versuche mit Stahl habe ich 1 mm dünnes, verzinktes Stahlblech auf nur 8 mm dünne, rohe Spanplatten geklebt und geschraubt. Die Klebung trug dazu bei, dass das Stahlblech auch wirklich keine Eigenscchwingung aufbaut. Auf der Rückseite der dünnen Spanplatte habe ich partiell „STEICO base“ in nur 20 mm Stärke aufgeleimt. So konnten Eigenresonanzen der dünnen Platte vermieden und zugleich der fehlende Innenreflektor ersetzt werden.

in der Versuchsanordnung: schwach gedämpfter Reflektor mit Frontseite aus Stahlblech

Resultat all dieser unterschiedlichen Versuche war, dass auch ein einzelner Reflektor den negativen Einfluss der Raumkanten bereits weitreichend unterdrückt. Damit ein einziger Reflektor diesen Effekt erbringt, braucht es hinter dem Reflektor die Schallabsorption mittels poröser Materialien. Andernfalls bedarf es – DAS ist ReFlx® in Reinstform – eines zweiten, ebenfalls schallharten, innenliegenden Reflektors.

Noch nicht einmal optimal im Rahmen dieser Versuche: Ich hatte nur die sich gegenüberliegenden Raumkanten mit den Reflektoren ausgestattet. Erst in späteren Anordnungen habe ich auch eine dritte, kürzere Kante ebenfalls mit ausgestattet. So wurde die Wirksamkeit noch einmal deutlicher.

C-Cases bereits hoch effektiv

Erst nach Abschluss zahlreicher Versuche mit verschiedenen Materialien und in unterschiedlichen Anordnungen habe ich auch einen ersten Klassenraum ausgestattet. D. h. aber auch, dass ich Versuche mit Prototypen der C-Cases bereits durchgeführt hatte.

Dabei muss man sich einmal vor Augen führen, was die C-Cases in Wahrheit sind. Nämlich unsymmetrische, rechtwinklige Unterkonstruktionen aus unbehandelter Spanplatte, die erst dadurch zu Boxen werden, dass die Reflektorfronten aufgeschraubt werden.

Auf den Rückseiten dieser Fronten aus Fichte-Dreischicht sind kleine Stücke STEICO-base aufgeleimt, damit die Fronten keine Resonanz aufbauen. Klein sind diese Stücke, weil sie in das Dreieck hineinpassen müssen, die jener rechte Winkel aus Spanplatten bietet.

durch vorangestellte Versuche Wirksamkeit belegt

Raum 116 der Städtischen Realschule Waltrop ist mit 27 C-Cases und 17 von mir so benannten „Brückenstücken“ ausgestattet. Diese „Brückenstücke“ haben keinen Resonanzkörper mehr, sondern hängen als reine Reflektoren (mit rückwärtiger Resonanzdämpfung und Absorption) jeweils zwischen zwei C-Cases. Womit diese „Brückenstücke“ dem ReFlx®-System praktisch entsprechen.

R 116 der Städt. Realschule Waltrop, ausgestattet mit C-Cases

Durch diese Vorgehensweise konnte ich einen Kosten an den Schulträger weiterreichen. Wiederum gleichsam 2-in-1 haben mir diese Brückenstücke das Konzept des ReFlx®-Systems in der praktischen Anwendung als korrekten Ansatz bewiesen.

Trotz Frontflächen von „nur“ 312 mm Höhe ist hier für die Raumakustik bereits der bedeutende Sprung nach vorn gelungen. Resultat ist auch hier eine außerordentlich gute und im gesamten Raum gleichmäßige Sprachverständlichkeit. Die Erfahrungen aus diesem Raum habe ich genutzt, um das ReFlx®-System weiter zu optimieren.

schallhart: Form vor Material

Zum Abschluss ein kleines Schmankerl, das beweist, dass Schall allein an der Form hocheffektiv scheitern kann. Es bedarf nicht notwendigerweise der Absorption durch poröse Materialien:

man kann schallhart absorbieren, wenn man über die Form vorgeht
der Absorber ASA – und der Vorläufer AGG (hier für Versuche im Alltagsumfeld)

Der Absorber „ASA“ von den SLN-Studios zeigt auf leicht nachvollziehbare Weise, wie allein mittels Formgebung Schall „schallhart“ absorbiert wird. Ich erlaube mir anzumerken, dass ich selbst – frei von gewerblichen Interessen – an Versuchsanordnungen und bei Messungen beteiligt war.

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Raumakustik ohne Messung optimieren

Gewiss ist die objektive und analytische Betrachtung von Räumen wichtig – gerade, um technische Planungen zu optimieren. Aber ist das in der Raumakustik auch zielführend?

Denn rein begrifflich misst man zwar so genannten Nachhall. Aber tatsächlich ist der gemessene Nachhall gar nicht der wirkliche Nachhall.

Sondern was man misst, ist das ABKLINGEN des GESAMTSCHALLEREIGNISSES in einem Raum.

Und dieses Gesamtschallereignis ist nicht ausschlaggebend im Hinblick auf die Klarheit des Raumklanges, also auf Sprachklarheit oder die Transparenz und Ehrlichkeit musikalischer Ausdrücke.

Sondern, um dieses Gesamtschallereignis optimieren zu können, MUSS man es differenziert betrachten.

Gern objektiviert man für Kommunikationsräume auch die Sprachverständlichkeit mittels Sprachverständlichkeitsindex. Die sog. STI-Werte wiederum werden errechnet unter Einbeziehung des „Nachhalls“. Folglich besitzen auch die so genannten STI-Werte eine nur eingeschränkt objektive Aussagekraft.

Nachhall: weniger aussagekräftig als Fieber

Die tatsächlich problematischen Bereiche für die Raumakustik (nicht nur in sog. „kleinen“ Räumen, sondern auch noch darüber hinaus) sind die Raumkanten (zu denen geometrisch auch die Raumecken zu zählen sind). Selbst bei sehr niedrigem Nachhall können Raumkanten mithin gänzlich ungehindert ihr Störpotenzial entfalten! … und somit einen unerträglichen Lärm verursachen und Sprachkommunikation beeinträchtigen, obwohl ein Raum stark bedämpft ist.

Gerade Erziehende in KiTas können davon „ein Liedchen singen“, wenn es in den Ohren schrill prasselt oder klirrt. Und das, obwohl vollflächig bedämpfdende Decken doch auf den ersten Blick, auf das erste Hören für Ruhe und Erleichterung gesorgt haben.

In den Raumkanten wird eine laute Kinderschar oder eine laut jubelnde Schulklasse eine bis zur Unerträglichkeit lärmende Gruppe. – „Lautheit“ und „LÄRM“ sind nicht das Gleiche.

ReFlx®: Klangreinigung à la carte

Ist das Kantenvolumen erst entstört, so beeinträchtigt ein zwar leicht abgeschwächter, aber noch immer deutlicher Nachhall die Hörsamkeit in einem Raum nur noch wenig. Überwiegend sogar sind die Reaktionen auf einen etwas längeren Nachhall positiv! Denn eine gewisse „Halligkeit“ repräsentiert zugleich auch eine angenehme „Weite“ des Raumes. Das Unterbewusstsein liebt diese Freiheit…

Aber trotz der Reflektoren – und deshalb zur Überraschung so mancher Fachleute – wird es in der Klasse nicht lauter, sondern leiser. Da das Kantenvolumen nur noch die so genannte „direkte Reflexion“ liefert – aber eben auch klare Rückwürfe – wird auch keine Schallenergie mehr gleichsam „eingesammelt“. Druckmaxima bilden sich nicht mehr aus, und Störungen werden nicht mehr in Lärm gewandelt.

Dabei muss man berücksichtigen: Was als Raumantwort zurückbleibt, wenn die Raumkanten als Störzonen ausfallen, DAS ist dann auch „ECHTER“ Nachhall. Und der ist keine Störung, sondern eine Qualität, die man steuern kann.

umfängliche Ausstattung von Raumkanten und -ecken mit dem ReFlx-System

Nun übernimmt das ReFlx®-System sogar mehr als nur eine Doppel-, sondern eine Dreifach-Funktion:

Zum einen wird den Raumkanten bereits durch Abschirmung viel des störenden Potenzials entzogen.

Gleichzeitig geht die störende Energie der Raumkante unmittelbar in der Raumkante selbst unter. Was widersprüchlich klingt, aber nur logisch ist. Denn die destruktive Schallenergie der Kanten kann gleichsam dem eingschlossenen Volumen nicht mehr entfliehen.

Raumklang optimieren mit Bonus

Schließlich aber ist die Raumakustik dadurch deutlich verbessert, dass das Missverhältnis zwischen tieferen Frequenzen einerseits, den höheren Frequenzen andererseits ausgeglichen wird. Und zwar optimal genau aus den Raumkanten heraus und optimal genau im für Sprache und Musik relevanten Frequenzbereich.

Bisher werden hauptsächlich Flächen absorbierend ausgelegt, um die sog. Nachhallzeit zu reduzieren. Raumakustik zu optimieren… damit hat das nichts zu tun. Denn der etwaig verbleibende „Nachhall“ ist fast nur noch Störschall aus dem Kantenvolumen heraus.

Absorption beseitigt also eine unterstellte Störquelle – die wirkliche Störung aber nicht! Welchen Sinn macht folglich etwa DIN 18041 für Kommunikationsräume?

Besser ist es – und dann schon nicht mehr Norm-konform – Raumkanten absorbierend auszulegen. So wird das Kantenvolumen zumindest entstört, auch wenn hier viel konstruktives Potenzial verschenkt wird. Dennoch: Die Entstörung des Kantenvolumens muss erst einmal im Vordergrund stehen.

Noch besser ist es nun, mithilfe des ReFlx®-Systems – was widersinnig erscheinen mag – sowohl das Kantenvolumen zu entstören, als auch, 2-in-1, durch Reflexion die konstruktive Kraft des Kantenvolumens dem Raum zurückzugeben.

Das Missverhältnis zwischen den Frequenzen, das durch Absorption in Innenräumen entsteht, hatte bereits Wallace C. Sabine und schon vor über 100 Jahren bemerkt und umfangreich beschrieben. Während Sabine nun das Problem grundsätzlich zwar erkannt hatte, so war es ihm aber noch nicht möglich, zu einer eindeutigen Analyse zu gelangen…

Was aber macht moderne Raumakustik? Sie hält sich an Wallace C. Sabine, der mit seiner so genannten „Sabine’schen Formel“ noch gar keinen abschließenden Lösungsvorschlag angeboten hatte.

Raum von den Kanten aus verstehen

Die tieferen Frequenzen zeigen sich weniger beeindruckt von den Reflektoren. Die oberen Mittenfrequenzen und die hohen Frequenzen hingegen reflektieren stark – und klar gerichtet. Das ReFlx®-System macht sich in erster Linie nützliche Erstreflexionen zunutze, aber auch die klärende Wirkung der Diffusion. Hierfür reicht bereits das relativ leichte Fichtenholz, das (siehe Abbildungen) etwa als sog. Fichte-Dreischichtplatte Anwendung in Klassenräumen findet.

Messungen der STI-Werte (Sprachverständlichkeitsindex) durch einen unabhängigen Gutachter zeigen für einen Klassenraum sehr deutlich, in welche Richtung das führt. Die Sprachverständlichkeit ist nach der Installation des ReFlx®-Systems „ausgezeichnet“ – obgleich diese Werte durch den noch immer sehr deutlichen Nachhall wiederum abgeschwächt sind. Wie das möglich ist, das zeigen erst Impulsmessungen sehr anschaulich.

Darüber hinaus ist die Klarheit von Sprache an tatsächlich jedem Hörort in der Klasse gleich gut. Das belegen nicht nur die STI-Werte, sondern bestätigen auch die praktischen Erfahrungen im Unterricht, einschließlich der Inklusion Hörgeräte tragender Schüler…

das ReFlx®-System im selben Raum, an der Rückwand die Wärmeisolation von Heizungsrohren als zusätzliche Schalldämmung einbeziehend
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perfekte Raumakustik berücksichtigt Raumkanten

Das eigentliche, das Kernproblem für die Raumakustik in kleinen bis mittelgroßen Räumen liegt in den Raumkanten verborgen.

Für Mehrpersonenbüros oder für Räume, die dem geselligen Beisammensein oder der Ruhe und Entspannung dienen sollen, bedeutet dies, dass man mit der Absorption der Schallenergie in den Raumkanten beginnen sollte. Für Kommunikationsräume hingegen reicht es nicht, über reine Kantenabsorber nur zu entstören. Sondern in Versammlungsräumen, in Besprechungs- und Seminarräumen oder in Klassenräumen bedarf es einer Ausstattung, die die sprachlichen Nutzsignale verstärkt: Es gilt, ein harmonisches Klangfeld im gesamten Raum zu erzeugen. Und das im besten Falle passiv, also ohne elektroakustische Anlagen – weil man dann nicht angewiesen ist auf zusätzliche Investitionen und auf regelmäßige Wartungen und Aktualisierungen.

Das ReFlx®-System schlägt sozusagen „zwei Fliegen mit einer Klappe“. Heute nennt man das auch ‚two in one‘. Es wirkt als Kantenabsorber – und zugleich als Verstärker vor allem der höheren Frequenzen. ReFlx® erzielt in kleinen bis mittelgroßen Räumen (etwa Klassenräume oder durchschnittlich große Besprechungs- oder Seminarräume) eine außerordentliche Klarheit des Klanges und eine herausragende Sprachverständlichkeit.

Problemzone ‚Raumkanten‘

Es ist ein Irrtum, dass ein geringer Nachhall erforderlich sei, um eine gute Sprachverständlichkeit zu erzielen. Auch wenn in DIN 18041 gebetsmühlenartig immer wieder darauf hingewiesen wird. „Gute Hörsamkeit“ kann nicht gleichgesetzt werden mit kurzen Nachhallzeiten.

Sondern erstens und zuerst muss das störende Potenzial der Raumkanten ausgeschaltet werden. Dazu bedarf es nicht – wie bisher stets angenommen – der Absorption oder der Resonanz. Sondern das Energiepotenzial in den Raumkanten kann mit schallharten Reflektoren bezwungen werden.

Zweitens macht man sich idealerweise wiederum das Kantenvolumen zunutze, um das Missverhältnis zwischen den unterschiedlichen Frequenzen angemessen auszugleichen. Denn zwangsläufig erschaffen Räume ein unausgewogenes Frequenzband. Und poröse Absorber verstärken dieses noch, mit dem Schwerpunkt der absorbierenden Wirkung in den höheren Frequenzen..

Wallace Clement Sabine – * 13.06.1868, † 10.01.1919

Man muss sich einmal vor Augen führen, dass Wallace C. Sabine – als echter Pionier in der Raumakustik – letztlich seine Arbeiten nicht hatte zu Ende bringen können. Dabei ist unerheblich, ob Sabine an seiner Nierenentzündung starb oder an den Folgen der Behandlung. Jedenfalls verstarb er im Alter von nur 50 Jahren nicht nur im Sinne der Forschung erheblich verfrüht.

Frequenzen unausgewogen

Auf dieses Missverhältnis – das Wallace C. Sabine umso mehr auffiel, je mehr Absorption er in einen Raum eintrug oder auch, je mehr Publikum in einem Saal zugegen war – hatte der amerikanische Physiker bereits vor über 100 Jahren hingewiesen und es verständlich beschrieben!

Dazu im völligen Widerspruch beschränkt man sich darauf, die lückenhafte und extrem vereinfachende sog. „Sabine’sche Formel“ anzuwenden. Und stützt damit die Forderung nach Absorption.

Nur ein kurzes Beispiel aus Sabine’s Fachbeiträgen: „In den tiefen Tönen kommt der Einfluss des Publikums deutlicher zum Ausdruck. Zum Beispiel, wieder ein C1 64 gewählt, verringert der Einfluss des Publikums den ersten Oberton um rund 60 % in Relation zum Grundton, den zweiten Oberton um mehr als 75 %.“ (W. C. Sabine, Collected Papers on Acoustics; Forgotten Books – Seite 82)

•• erläuternder Einschub: „C1 64“ ist nach heutiger Einteilung C2 allerdings in anderer Lesart bei 65,4 Hz. Denn W. C. Sabine ging vom Grundton A der natürlichen Tonleiter bei 432 Hz aus, während heute international der Grundton A mit 440 Hz definiert ist. So aber hat bei Sabine der heutig auch als „tiefes C“ bezeichnete Ton 64 Hz. ••

Solche und weitere Ausführungen Sabine’s können leicht auf den Zusammenhang zwischen Absorption und Sprachverständlichkeit übertragen werden. Die Konsequenzen decken sich in plausibler Übereinstimmung mit der Praxis in Kommunikationsräumen.

Wallace C. Sabine beweist Problembewusstsein

Zwar hatte W. C. Sabine in seiner ersten Publikation im Jahre 1900 im ‚American Architect‘ seine mathematischen Betrachtungen verhängnisvoll in die Welt gesetzt. Doch bereits 1906 hatte er begonnen, in weiteren Publikationen sehr klar darauf hinzuweisen, dass mit zunehmender Absorption die Obertöne immer stärker in Mitleidenschaft gezogen werden. Mehrfach hat Sabine auf dieses wachsende Missverhältnis der Frequenzen untereinander hingewiesen. Vereinfacht könnte man von ‚Dumpfheit‘ und Ausdruckslosigkeit sprechen, wenn umso mehr Details verloren gehen, je höher eine Frequenz ist und eine je stärkere Absorption den Raum beherrscht.

Dabei muss man sich aber auch bewusst machen, dass allein schon eine zunehmende Anzahl an Personen (Kinder oder Jugendliche in Klassenräumen; Teilnehmende an Besprechungen oder Seminaren; Publikum in Sälen oder Hallen) den Nachhall zwar bedeutsam bis stark senken, aber dabei das störende Potenzial der Raumkanten höchstens minimal, nämlich in der praktischen Relevanz überhaupt nicht berühren! Und zwar deshalb, weil Personen in einem Raum allein in einem begrenzten Raumvolumen, nämlich eher nahe der Bodenebene den Schall absorbieren, d. h. den Nachhall vor allem in mittleren und höheren Frequenzen durch die allgemeine Absorption reduzieren.

Raumkanten als Lärmtrichter

Insbesondere in die oberen Raumkanten hinein jedoch gelangt der Schall ungemindert. Dort baut sich ein hoher Schalldruck auf, während zugleich aus den Raumkanten heraus kein geordneter Rückwurf stattfindet. Je nach Besetzungsdichte eines Raumes kann Publikum das Störpotenzial der unteren, den Boden berührenden Raumkanten schwächen oder ausschalten – niemals aber Einfluss auf die oberen Raumkanten auch nur abschwächen.

Sabine – zu früh verstorben – hatte 1915 in einer Publikation darauf hingewiesen, dass die Analyse der einzelnen Reflexionen in einem Raum nicht gelinge: „Dieses Phänomen nennt man Widerhall, einschließlich des Echos als Spezialfall. Man muss jedoch beachten, dass ganz allgemein der Widerhall resultiert aus einer Vielzahl von Schallereignissen, die den ganzen Raum erfüllen – die sich der genauen Analyse der verschiedenen Reflexionen entziehen. Es ist schwer, sie im Einzelnen wiederzuerkennen und unmöglich, sie genau zu lokalisieren.“ (Sabine, W. C.: Collected Papers on Acoustics; Forgotten Books – Seite 220)

Und so war es Sabine nicht mehr gelungen, explizit die Raumkanten (bzw. das Kantenvolumen, also einschl. der Raumecken) als eigenständige, akustische Störungen erzeugende Raumvolumina zu entlarven und entsprechend gesondert zu berücksichtigen. Auch hatte Sabine den Widerhall im Sinne des Gesamtschallereignisses in einem Raum etabliert als EINE Kenngröße.

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Durch die Raumakustik muss ein Ruck gehen

Seit dem 7. September 2022 gibt es diese Streitschrift in 2., vollständig überarbeiteter Auflage: „Durch die Raumakustik muss ein Ruck gehen“. Hier fließen nun bereits die fortgesetzte Recherche und die Erkenntnisse auf der Grundlage eines Gutachtens mit ein, außerdem die Erfahrungen etwa aus der Inklusion.

Lesen Sie auch: PrimOrdium – die Publikation anlässlich der Tagung DAGA 2022 in Stuttgart, mit Vortrag zum Thema.

Auch durch viele Blicke über den Tellerrand hinweg zeige ich auf, wie sich Einzelpersonen oder auch ganze Wissenschaftszweige immer wieder verrannt haben. Und so ist die Raumakustik nur EIN Beispiel unter vielen und EIN Bereich unter vielen, der von Irrtümern beherrscht wird. Schon die Grundannahmen zur Raumakustik sind falsch – und die Wissenschaft kann zu physikalisch korrekten Resultaten erst gar nicht gelangen.

Eine Streitschrift…

Mit „Nachhall ist kein Feind“ oder „Abklingphase ≠ Nachhall“ finden sich dort immer wieder herausfordernde Zwischenüberschriften. Mit denen möchte ich aber nicht einfach provozieren. Sondern es sind zugleich Thesen, die ich ausführlich begründe.

Und so wird leicht nachvollziehbar, weshalb ich Forschende dringend aufrufe, noch einmal vorbehaltlos für die Raumakustik zurückzugehen auf LOS! Die gegenwärtigen Wissenschaften sind über die Akustik ja nicht völlig im Irrtum. Aber einige Irrtümer und vermeintliche „Erkenntnisse“ verhindern, dass wir mit guter Raumakustik versorgt werden. Dabei ist es ganz gleich, ob es ALLE Berufstätigen wo auch immer sind: in Besprechungs- oder Seminarräumen; in Klassenräumen. Ob es Kinder und Jugendliche in Schulen und in KiTas sind. Ob es wir alle sind in Wohnräumen oder in Räumen der Bewirtung. Ob es normal Hörende sind oder Personen, die zwingend auf Hörgeräte angewiesen sind. NIEMAND ist NICHT betroffen.

… um der besseren Akustik Willen

Zum Abschluss, da ‚Books on Demand‘ als „Leseprobe“ einfach die ersten 20 Seiten aus einem Buch auszieht (was dann bei mir gerade das Inhaltsverzeichnis und das 2. Vorwort wiedergibt), möchte ich hier eine 25-seitige PDF zugänglich machen, um das Inhaltsverzeichnis und „echte“ 20 Seiten Leseproben anzubieten. Dabei muss ich Ihnen einen Link auf meine private Website präsentieren, da ich sonst keine PDF einbinden kann.

Bestellen Sie einfach & bequem, direkt bei BoD.de direkt auf ihren Tisch: zu Ihnen nach Hause oder zu Ihnen ins Büro.

Paperback, 12 x 19 cm, 544 Seiten

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take part in innovation

Innovation ist ein häufig beanspruchter Begriff, gerade in unseren heutigen Zeiten. Tatsächlich weis man und ist belegt: Innovationen lassen nach in einem in sich gefestigten Wirtschaftssystem.

Tritt dem Trend entgegen und werde Teil des Umbruchs in der Raumakustik! Denn gerade in der Raumakustik ist noch (fast) alles offen und unbeantwortet. Gerade in der Raumakustik ist der Raum noch offen für echte Innovation.

Es gibt noch viele Irrtümer zu beseitigen, insbesondere in der Raumakustik – und Schall an sich ist gar nicht wirklich entschlüsselt.

Mit dem ReFlx®-System biete ich nicht nur eine Möglichkeit, auf eine völlig neuartige Weise für klaren Raumklang zu sorgen. Sondern hiermit rückt auch die Raumkante unzweifelhaft in den Mittelpunkt der raumakustischen Theorie – und verdrängt den Nachhall von seinem gleichsam angestammten Platz als wichtigster Größe in der raumakustischen Betrachtung.

Nachhall ist zweitrangig

Bisher bedient man sich einer vereinfachten Formel, die das Raumvolumen und die Absorption im Raum in unmittelbaren Bezug zum Nachhall setzt. Das geht in großen Räumen als Faustformel auf. Für kleine Räume aber führt die Anwendung der Sabine’schen Formel zu schlechten Resultaten – weil in kleinen Räumen ganz andere Bedingungen vorherrschen. Schon so genannte Kantenabsorber jedoch haben diese Gleichung in Frage gestellt (wenn auch bis heute unerhört).

ReFlx® ist echte Innovation

… auch, wenn ReFlx® sich auf die bereits bekannten Raumkanten stützt. Und auch, wenn solche, die sich aufmerksam und „verständig“ geben, das ReFlx®-System schnell als Kantenabsorber identifizieren. Ungezählt steht im Raum, wie oft ich damit – und stets begleitet von einer gewissen Überheblichkeit – konfrontiert worden bin. ReFlx® ist KEIN Kantenabsorber! …deckte deren Funktion aber im Vorbeigang mit ab.

Spätestens mit dem ReFlx®-System wird nun deutlich, dass weder der Einsatz poröser, schallabsorbierender Materialien, noch das absolute Raumvolumen die ausschlaggebenden Kriterien für eine „gute Hörsamkeit“ in Räumen sind. Sondern maßgeblich entschieden wird ein klares Klangbild im Kantenvolumen! Dennoch haben hier die bereits bekannten Kantenabsorber nur den Weg bereitet und bieten je nach Raumnutzung auch sehr sinnvolle Verbesserungen!

Die Lösung des Problems aber liegt nicht in der Absorption und also nicht darin, dem Raum einfach die Schallenergie zu nehmen. Sondern die Lösung liegt darin, sich mit schallharten Materialien und nur über die Formgebung die Schallenergie zunuzte zu machen.

be a part of innovation

Es ist längst überfällig, die Raumakustik in einer neuen Weise zu betrachten und entsprechend in der Forschung noch einmal ganz neu aufzurollen. Denn der Raumkante hat man bisher und zu keiner Zeit in der angemessene und notwendige Beachtung geschenkt. Wenngleich wenige Hersteller die Raumkanten zumindest als relevante Störzone anerkennen. Dennoch ist das Kantenvolumen als eigenständiges Teilvolumen eines Raumes nie anerkannt und nie explizit erforscht worden.

Hier sind nun öffentlich wie auch privat getragene forschende Einrichtungen gefragt. Es gilt, sich von etablierten Denkmustern und eingeführten Methoden zu lösen, um unvoreingenommen die Raumakustik noch einmal von Grund auf neu zu betrachten.

DIN 18041: der Nachhall als Kriterium für gute Hörsamkeit
DIN 18041:2016-03: Auszug von Seite 12

Stochern im Nebel: Nachhallzeiten als Kernkriterien

ASR A3.7: auch die Arbeitsschutzregel kenn nur die so genannte Sabine'sche Formel – und den Nachhall als Kriterium
ASR A.37 – Lärm: Auszug von Seite 8

Es kostet mich einige Mühe, es noch in positive Worte zu kleiden:

Man hat es bisher versäumt, Methoden zu entwickeln, mit denen sich das Kantenvolumen analytisch erfassen und mathematisch beschreiben lässt.

Denn tatsächlich hat etwa der eine den wahren Charakter der Raumkante nicht erkannt, weil sein anderes Steckenpferd ihn so sehr fasziniert. Oder ein anderer verschweigt und ignoriert die Raumkante als Einflussgröße komplett. Allein jenseits der Norm gibt man sich verständig und gewieft, wenn man zum Beispiel Bassabsorber in senkrechten Raumkanten empfiehlt. Allein, wirklichesVerständnis von und für Raumklang bringt nicht zum Ausdruck, wer mit den geläufigen Bassfallen zugleich viel und die falsche Absorption empfiehlt.

Tatsächlich nämlich muss man das Kantenvolumen aus dem Gesamtschall-Ereignis herauslösen und vom „echten“ Nachhall getrennt betrachten. Was bisher als „Nachhall“ angesehen wird, ist in Wahrheit das Gesamtschallereignis – einschließlich jener chaotischen Reflexionen der Raumkanten und -ecken. Diese unklare Störkulisse DARF dem Nachhall nicht zugerechnet werden.

Das Abklingen von Schallenergie in einem Raum ist NICHT gleich „Nachhall“.

Innovation nach 100 Jahren Raumakustik

Die noch heute als sog. „Sabine’sche Formel“ verwendete Berechnung sieht Raumklang als ein Verhältnis zwischen dem absoluten Raumvolumen und der wirksamen Absorption an Oberflächen.

Wallace C. Sabine: Collected Papers on Acoustics, 1922 – published by Forgotten Books, 2012; Seite 39

Ich nenne diese Formel die „so genannte Sabine’sche Formel“, weil sie nicht mit Sabine’s Publikation übereinstimmt, wohl aber dessen Grundgedanken folgt. Und ich nenne sie „so genannt“, weil man Wallace C. Sabine nicht gerecht wird, wenn man seine Beobachtungen und Forschungen auf diese Formel reduziert.

Da mag man noch so sehr beteuern: „Die Arbeiten Sabines sind als ‚Collected Papers on Acoustics‘ auch heute noch spannend zu lesen.“ (Chr. Nocke: Raumakustik im Alltag; Fraunhofer IRB 2019)

Versuche, die Raumkante als „äquivalente Absorptionsfläche“ auszudrücken, müssen zwangsläufig fehl gehen (und sind längst als fehlerhafter Ansatz anerkannt), weil sie in sich ungeeignet sind, Raum angemessen zu beschreiben:

Raum ist kein Gesamtvolumen, das keine (Innen-) Kanten hat. Sondern Raum ist ein Volumen, das seinerseits vom nicht streng eingegrenzten Kantenvolumen beeinflusst wird. Je kleiner ein Raum, desto stärker dominieren ihn die Raumkanten in akustischer Hinsicht.

Raum muss man sinnvoll von der Kante aus verstehen.

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Verdeckte Kante ist die neue KLARE KANTE

Klare Kante – das ist das neue Konzept für Innenarchitketur und Raumgestaltung. Klare Kante durch verdeckte Kante. Denn Raumkanten zu verdecken mit dem ReFlx®-System von Raumakustik Premium bedeutet: eine klare Raumakustik – und zugleich eine neue Ästhetik.

Mit dem neuen akustischen Konzept – dem ReFlx®-System – lässt sich nicht nur Lärm in allen Räumlichkeiten bewältigen. Sondern das ReFlx®-System bringt auch im Hinblick auf die äthetische Gestaltung von Innenräumen neue Impulse ein.

Dabei kommt aber die Ästhetik auf keinen Fall zu kurz. Die nicht bündig bis in die Raumkanten hineinreichenden Reflektorschilde lassen sich spielend an die Raumumgebung anpassen oder mit ihnen können bewusst eigenständige Akzente gesetzt werden. Schlussendlich lassen sich zum Beispiel spannende indirekte Beleuchtungskonzepte integrieren, die die Räumlichkeiten zurückhaltend ausleuchten. Zugleich lassen sich die Frontreflektoren spielend in das Interior-Konzpet eines Raumes durch entsprechende Oberflächen einbinden.

Entwurf für die Umrüstung eines Treppenflures

Vor allem aber wird so den Räumen die Großzügigkeit und Weite bewahrt, die man auch visuell wahrnimmt: Hören und Sehen ergibt einen übereinstimmenden Gesamteindruck. Zugleich ist „Lärm“ in jeglichen Räumen „Schnee von gestern“:

Laut bleibt laut. So etwa eine Horde schreiender und quiekender Grundschulkinder, die die Treppe ausgelassen zur Pause hinunter stürmen – oder wenn in einem Klassenraum die Freude über einen bevorstehenden Wandertag ungebremst ist.

Unerträglich lärmend hingegen…

Klare Kante ist jetzt nicht mehr zu sehen…

Kabelkanäle werden verdeckt, bleiben aber zugänglich: R 1002 der Gesamtschule Waltrop

… wird diese Woge der Begeisterung nicht mehr!

Weil die Raumkanten die Kinderstimmen nicht mehr unproportional verstärken. Weil die Raumkanten für den Schall als physikalische Größe entfallen. Die größere Halligkeit, die noch immer dem Raum eine angenehm großzügige Weite verleiht, ist dabei keineswegs von Nachteil.

… sondern zu hören

Sondern diese etwas längere Halligkeit ist sogar von Vorteil: Halligkeit repräsentiert die Weite eines Raumes, wenn der Hall klar und rein ist.

Gleichsam „in einem Abwasch“ kann die Innenarchitektur hier neues Potenzial heben und zukunftsweisende Gestaltungsmöglichkeiten aufgreifen, die bisher tabu schienen – nun aber als innovative Impulse in Wettbewerben hervorstechen können.

ReFlx® für klare Sprachkommunikation in Klassenräumen, Besprechungsräumen, Seminarräumen: Reflektoren in Fichte, deckend weiß lasiert
Muster in Klarglas auf Stahltragern